Iran: Eine moderne Todes- und Terrorfatwa? / Stammt sie vom SPIEGEL oder vom „Islamischen Revolutionsgericht“ der Mullahs?

Pressemitteilung – 18.02.2019

Der SPIEGEL-Artikel vom 16. Februar 2019, betitelt „Gefangene der Rebellion“, enthält eine Fülle von schamlosen Lügen und Unterstellungen zuungunsten des oppositionellen Nationalen Widerstandsrates Iran (NWRI) und der iranischen Volksmodjahedin (PMOI/MEK). Dieser Artikel ist ein eklatanter Verrat der Redefreiheit und der Neutralität der Presse. Unter grober Verletzung der Berufsprinzipien kommen seine Urheber auf abscheuliche Weise der bigotten und terroristischen Diktion des iranischen Regimes zu Hilfe und ebnen den im Iran herrschenden Mullahs den Weg von Terror und Blutvergießen, insbesondere außerhalb des Iran.

Dieses Regime hat im Jahr 2018 viele europäische Länder, von Frankreich über Deutschland, Belgien, Dänemark, Norwegen bis hin zu Österreich und Albanien zum Aktionsfeld seines Terrors gemacht. Amnesty International hat das Jahr 2018 zum „Jahr der Scham“ des iranischen Regimes erklärt und hat damit u. a. die 7000 politisch motivierten Festnahmen angeprangert, die im vorigen Jahr im Iran zu verzeichnen waren. Die vom SPIEGEL an den Tag gelegte Unterwürfigkeit und Liebedienerei dem Unrechtsregime des Iran gegenüber, eine Haltung, die ersichtlich von Handelsinteressen diktiert ist, wird nie aus der Erinnerung gelöscht werden. Es handelt sich hier um ein Regime, das durch den Aufstand der Bevölkerung im Begriff ist zu zerbrechen.

Die Korrespondenz, die die Deutschlandvertretung des NWRI in den vergangenen zehn Monaten (Mai 2018 bis Februar 2019) mit dem SPIEGEL führte und in der sie unter Beifügung diverser Dokumente die in dem Magazin aufgestellten Behauptungen korrigierte, wird ein dickes Buch bilden. Es ist kein Zweifel, dass DER SPIEGEL seine Neutralitätspflicht massiv verletzt hat. Unsere Dokumente zeigen, dass die für den jüngsten Artikel Verantwortlichen bewusst eine Fülle von groben Lügen gegen den iranischen Widerstand aneinandergereiht haben. Es ist die Wahrheit, dass die Ergüsse eines „Claas Relotius“ in diesem Machwerk eine würdige Nachfolge gefunden haben. Wir veröffentlichen besagte Korrespondenz[1], mit dem Aufruf an alle Freiheitsliebenden und Verfechter der Redefreiheit in Deutschland, sich selbst ein Urteil zu bilden. Bevor wir auf die Chronologie und die Hintergründe dieser im SPIEGEL vorgelegten Sammlung von Lügen eingehen, halten wir drei Anmerkungen für notwendig:

Erstens – Der Zeitpunkt, zu dem der neueste Artikel veröffentlicht wurde, deutet schon auf die darin verfolgten schmutzigen Ziele hin. Laut Brief des stellvertretenden Ressortleiters Ausland beim SPIEGEL, Herrn Mathieu von Rohr, sollte dieser Artikel bereits am 24. November vergangenen Jahres herauskommen. Es scheint, dass der Druck des Artikels „auf Anweisung“ verschoben wurde, auf eine Zeit, in der das iranische Regime solcher „Unterstützung“ bedürfte. Die Nahostkonferenz in Warschau und die Demonstration der iranischen Opposition zu diesem Anlass haben die Wut des Regimes auf eine beispiellose Höhe getrieben und haben es offenbar veranlasst, dieses „Heilmittel“ abzurufen.

Zweitens – Mit diesem Artikel sollten vor allem die in Albanien lebenden Mitglieder der PMOI getroffen werden, – der Menschen, deren Vernichtung im Irak das iranische Regime angestrebt hatte. Aber durch eine erfolgreiche Initiative des Widerstandes konnten sie organisiert, sicher und unversehrt den Irak verlassen. Wie Sie der Vorgeschichte des Artikels, die im Folgenden dokumentiert wird, entnehmen können, teilte v. Rohr uns am 14. November mit, dass das Blatt beabsichtige, einen Artikel über uns zu schreiben. Daraufhin luden wir Herrn v. Rohr zweimal ein, den Aufenthaltsort der PMOI in Albanien zu besuchen. Wir erhielten keine Antwort. Es ist beschämend, dass hier den Opfern ohne rechtliche Vertretung, ohne Anhörung, ganz nach den Methoden der mittelalterlichen Kirche und der im Iran herrschenden Mullahs in Abwesenheit gleichsam der Prozess gemacht wird. Das ist eine Schande für Demokratie und freie Presse im 21. Jahrhundert.

Die 2500 in Albanien lebenden Mitglieder der PMOI wurden sämtlich vom iranischen Regime in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Auf sie zielt das Regime mit seinem Terror. Der Artikel im SPIEGEL aber wandelt in den Spuren der Mullahs, verurteilt diese Personen in Abwesenheit mit schmutzigsten Unterstellungen. Das scheint wie der Erlass einer Fatwa über Tötung und Terror. Redet hier DER SPIEGEL oder das iranische Revolutionsgericht?

Drittens – Dieser Artikel versucht aus schmutzigen politischen Motiven die Opposition der Volksmodjahedin zu kriminalisieren. Auf diese Weise tritt er alle seine eigenen Behauptungen bezüglich „Faktenchecken“ etc. mit Füßen. Noch nicht getrocknet ist die Tinte des Schreibens des Chefredakteurs vom 20. Dezember 2018, in dem er sich für die vorigen Verfehlungen im Fall Claas Relotius entschuldigt: »Wir waren immer stolz auf unser System der vielen Absicherungen, dass die Texte von so vielen Augen gelesen werden. Unsere Dokumentare sind die Faktenchecker, die unsere Texte überprüfen und Fehler ausmerzen sollen. Heute wissen wir, dass dieses System lückenhaft ist.«

Heute wiederholt sich aber diese Geschichte in einer viel gravierenderen Form im aktuellen Heft des SPIEGELs, der das Leben tausender PMOI-Mitglieder im In- und Ausland in Gefahr bringt.

Viele dieser falschen Behauptungen des neuesten Artikels wurden dem iranischen Widerstand nicht zur Bestätigung vorgelegt, sie wurden nicht einmal einer einfachen Überprüfung im Internet unterzogen, was nicht zufällig sein kann.

Chronologie und Hintergründe der Erstellung des lügenhaften Artikels im SPIEGEL 

  1. Spiegel Online erhob in einem Artikel von Hasnain Kazim am 11. Mai 2018 mit der Überschrift „Volksmudschahidin in Iran: Amerikas neue Freunde“ eine Reihe falscher Vorwürfe gegen die PMOI und den iranischen Widerstand. Dort heißt es, diese Bewegung „habe keinen Rückhalt im Inland“, sei in der Vergangenheit „mal durch marxistische, mal durch stalinistische Ideologie“ aufgefallen und manche „Aussteiger“ würfen ihr „sektenartige“ Verhältnisse vor. 
  1. Die NWRI-Deutschlandvertretung trat den Verleumdungen entgegen und schrieb: „Die Frage, die unbeantwortet bleibt, ist: Wenn – wie im Artikel behauptet – die Volksmodjahedin wirklich keinen Rückhalt in der Bevölkerung haben, wenn sie eine so sektenartige und unbedeutende Kraft sind, warum wurden sie zur Hauptsorge des Regimes? Warum sind sie das primäre Ziel der Unterdrückung im Iran? Warum verlangt das Regime von anderen Staaten, die PMOI einzuschränken? Und schließlich: warum ist die PMOI laut dem deutschen Verfassungsschutz das Hauptziel der Desinformation des iranischen Geheimdienstes sogar in Deutschland?“ Trotz wiederholter Nachfragen, die die Deutschlandvertretung an den SPIEGEL richtete, wurde nicht ein Satz unserer Erwiderung veröffentlicht.
  1. Am Sonntag, dem 30. September 2018 suchte die SPIEGEL-Reporterin Luisa Hommerich unangemeldet die Heimstätte von iranischen Flüchtlingen/Dissidenten – Angehörigen der oppositionellen Volksmodjahedin (PMOI) – in Albanien auf und bat dort um ein Gespräch mit Herrn Farid Tutunchi, einem der rechtlichen Vertreter der dortigen Bewohner. Um Vertrauen zu gewinnen, sagte sie, sie stehe in Deutschland mit Javad Dabiran von der NWRI-Vertretung in Kontakt. Sie erklärte, sie sei nach Albanien gereist, um über syrische Flüchtlinge zu berichten und habe die Gelegenheit genutzt, auch die Heimstätte der iranischen Dissidenten aufzusuchen. Sie werde am 2. Oktober Albanien verlassen. Es war klar, dass die Bewohner dem Zutritt dieser ihnen unbekannten Person nicht ohne vorherige Ankündigung zustimmten.
  2. Die Nachfragen ergaben schnell, dass Luisa Hommerich keinesfalls eine reguläre Journalistin war. Sie hatte lange Zeit im Iran verbracht und hatte Kontakte zu Repressions- und Sicherheitsorganen. Sie „studierte“ 2016 und 2017 in Teheran und hielt sich auch im Januar 2018 im Lande auf. Der gesunde Menschenverstand sagt, dass die Volksmodjahedin, die das Hauptziel des Terrors des Regimes sind, so einer Person mit solch seltsamem Verhalten nicht trauen können. Das Regime lockt mit dem Geld der verarmten iranischen Nation und mit den schmutzigsten Tricks Per Sandberg, den norwegischen Fischereiminister, in die Falle, wirbt Monica Witt, Spionageabwehroffizier der US-Armee, an, nimmt den afghanischen Bundeswehrberater Abdul Hamid S. in seine Dienste. Seine Spione fliegen einer nach dem anderen in diesem oder jenem Land auf. Die späteren Entwicklungen haben gezeigt, dass die Zurückhaltung/Vorsicht der Volksmodjahedin Luisa Hommerich gegenüber sehr richtig war. 
  3. Nachfolgende Recherchen zeigten, dass es sich beim geplanten Besuch „syrischer Flüchtlinge“ um eine Täuschung handelte und Frau Hommerich mit einem schon kalkulierten Plan und zwecks eines Komplotts gegen die PMOI nach Albanien reiste. Sie traf sich am 1. Oktober mit einigen Agenten des iranischen Geheimdienstes in Albanien, deren Zusammenarbeit mit dem iranischen Geheimdienst zuvor detailliert aufgedeckt und veröffentlicht worden war. Es waren Leute wie Ehsan Bidi, Manochehr Abdi, Hassan Heyrani. Einiges über die Hintergründe dieser Personen können Sie auf folgenden Internetseiten sehen:

https://www.ncr-iran.org/en/ncri-statements/terrorism-fundamentalism/15404-mullahs-intelligence-dispatches-agent-to-albania-as-refugee-to-disrupt-transfer-of-camp-liberty-residents?highlight=WyJlaHNhbiIsIidlaHNhbiIsImJpZGkiLCJlaHNhbiBiaWRpIl0=

http://iranprobe.com/camp-liberty-2/mois-s-agents-and-spies/ehsan-bidi,-iran-ministry-of-intelligence-agent-in-albania.html

  1. Daraufhin wurde Frau Hommerich am Nachmittag des 2. Oktober dabei erwischt, dass sie sich heimlich von einer anderen Seite dem geschützten Aufenthaltsort der genannten Flüchtlinge – PMOI-Mitglieder – näherte. Albanisches Sicherheitspersonal hielt sie auf und so musste sie den Ort verlassen. 
  1. Am 12. Oktober 2018 wies die NWRI-Deutschlandvertretung in einem Schreiben an die SPIEGEL-Chefredaktion Herrn Steffen Klusmann, Frau Barbara Hans und Herrn Ullrich Fichtner auf „das unprofessionelle und fragwürdige Verhalten“ der Reporterin Hommerich hin, das „dazu führen könnte, dass der im Iran herrschende religiöse Faschismus das Magazin DER SPIEGEL gegen die iranische Opposition instrumentalisiert.“ Mit Darlegung von Details und Erinnerung an den Spiegel-Online-Artikel vom 11. Mai 2018 bat die NWRI-Vertretung die Chefredaktion, „nicht zu erlauben, dass noch einmal DER SPIEGEL vom iranischen Regime und seinen berüchtigten Agenten als eine Tribüne gegen die Bevölkerung und den Widerstand des Iran instrumentalisiert wird.“

Aber wir erhielten, wie üblich, keine Antwort vom inhaltsleeren und überaus arroganten Imperium des SPIEGELs. Dieses Presseorgan hat vergessen, dass die Zeit der modernen Sklaverei unter Missbrauch des Banners der Heiligkeit der Presse vorbei ist. Der iranische Widerstand besteht aus jenen Menschen, die die Verbrechen von Ayatollah Khomeini unter dem Banner des Islam und der Schia, das 1000mal stärker als das Banner jener war, die im SPIEGEL-Haus sitzen, mit der Bezahlung von höchsten Preisen zum Scheitern brachten. 

  1. Am 14. November schrieb der stellvertretende Ressortleiter Ausland beim Spiegel, Herr Mathieu von Rohr, an Herrn Dabiran aus reinen Formalitätsgründen: „Unsere Kollegin Luisa Hommerich hat seit Anfang September mehrmals versucht, Sie zu erreichen – leider ohne besonderen Erfolg. Da wir den Artikel über die Organisation der ‚Volksmudschahedin‘ nun veröffentlichen wollen, möchte ich Sie hiermit dringend bitten, folgende Fragen zu beantworten, und zwar bis Dienstag, 21. November, 12 Uhr.“ Bei dem Beginnen, dieses Alibi zu basteln, hatte der leitende Redakteur so große Eile, dass er vergaß auf den Kalender zu schauen, dass jener Dienstag der 20. und nicht der 21. November war. In diesem Brief wurden in Form von zehn Fragen zahlreiche Vorwürfe gegen die PMOI erhoben. Sogar das Geheimdienstministerium und seine Medien schämen sich, manche dieser Vorwürfe zu erheben. Der Redakteur schreibt in der ersten Frage: „Nach unseren Recherchen dürfen Mitglieder (der PMOI) keine Handys, Uhren oder Kalender benutzen.“ Es scheint, als hätten die Volksmodjahedin dem leitenden Redakteur Ausland Herrn von Rohr den Kalender mit Gewalt entrissen; so dass er das wichtige Datum nicht finden konnte. 
  1. An demselben Tag, nämlich am 14. November antwortete die NWRI-Deutschlandvertretung dem stellvertretenden Ressortleiter und schrieb: „Wir haben Ihren Brief heute erhalten und bereiten eine Antwort vor. Wir werden Ihnen die Antwort senden, sobald sie fertig ist. Dann möchten wir Sie einladen, die Residenz der iranischen Flüchtlinge in Albanien zu besuchen. Wir möchten Sie jedoch auf folgende Punkte aufmerksam machen: Zur Erläuterung jedes dieser Punkte stehen wir Ihnen mit zusätzlichen Dokumenten zur Verfügung.“ Diesem Schreiben sind 13 authentische Dokumente beigefügt, die eine Antwort auf alle absurden Unterstellungen sind, die im Artikel vom 16. Februar auftauchen. Wir beendeten den Brief mit folgendem: „Wir bekräftigen hiermit, dass es für Sie – unter der Voraussetzung journalistischer Neutralität, fern von Böswilligkeit und Plänen und Verschwörungen der im Iran herrschenden religiösen Diktatur – keine Hindernisse gibt, den Aufenthaltsort der iranischen Flüchtlinge in Albanien zu besuchen. Dort könnten Sie alles besichtigen und mit jedem sprechen, mit dem Sie sprechen möchten, um vor Ort und hautnah an die Fakten zu gelangen. Rote Linien haben wir gesetzt nur gegenüber dem Geheimdienst des iranischen Regimes, der terroristischen Quds-Brigade sowie deren Spionage und Terror.“ 
  1. Daraufhin antwortete die NWRI-Vertretung am 18. November 2018, d. h. vor Ablauf der Frist in einem Schreiben von 6600 Wörtern mit einer Vielzahl von Anlagen und präzisen Referenzen auf die zehn Fragen des SPIEGELs, die nach der Inquisition des Mittelalters stanken. In unserem Brief luden wir den stellvertretenden Ressortleiter abermals ein, den Aufenthaltsort der iranischen Flüchtlinge und PMOI-Mitglieder in Albanien zu besuchen. 
  1. Wenn der Geist von Relotius im SPIEGEL nicht vorgeherrscht hätte, hätten die drei Monate (14. November 2018 bis 16. Februar 2019) gereicht, dass die Vertreter des SPIEGEL-Imperiums sich die Mühe hätten machen können, am Aufenthaltsort der Volksmodjahedin in Albanien vorbeizuschauen. Aber sie haben es bevorzugt, khomeiniartig zu schreiben, dass „viele Volksmodjahedin dreimal pro Woche üben, Kehlen mit Messern aufzuschneiden, Hände zu brechen, Augen mit den Fingern auszustechen, Mundwinkel einzureißen.“ Die in Hamburg ansässigen Muftis wissen sicher: Diese Worte könnten Worte einer Todesfatwa gegen die Volksmodjahedin sein. Sie merken nicht, dass die Zeit vergangen ist, in der folgender Grundsatz galt: „Je größer die Lüge, desto glaubwürdiger [ist] sie für die Masse.“ 
  1. Am 19. November schrieb Mathieu von Rohr an Javad Dabiran: „Besten Dank für Ihr Schreiben und für Ihre Antworten. Wir werden sie in unserer Berichterstattung berücksichtigen.“ Unser Erwiderungsschreiben können Sie auf der Webseite des Auswärtigen Ausschusses des Nationalen Widerstandsrates einsehen[2] und dann beurteilen, wie weit DER SPIEGEL unsere Antworten berücksichtigt hat. Trotz unserer detaillierten Auskünfte heißt es im SPIEGEL-Artikel vom 16. Februar: „Erst auf eine Konfrontations-E-Mail mit Vorwürfen von Aussteigern antwortete der Deutschlandsprecher des NWRI und stritt praktisch alles ab.“ Tatsächlich, wenn es um schmutzige politische Intrigen und niedrige wirtschaftliche Interessen geht, ersetzt die Dreistigkeit mit undenkbarer Kraft die Scham. 
  1. Am 24. November, also an dem Tag, als DER SPIEGEL ursprünglich seinen Artikel hatte veröffentlichen wollen – darum auch die uns gesetzte Frist, wurde klar, dass DER SPIEGEL seinen Text mit dem Geheimdienstministerium der Mullahs geteilt hatte. Während das Nachrichtenmagazin den Artikel zu diesem Zeitpunkt nicht erscheinen ließ, veröffentlichte die „Nejad-Association“, ein bekannter Ableger des MOIS, den Text eines Interviews von Gholamreza Shekari mit dem SPIEGEL in persischer Sprache. Gholamreza Shekari ist die Person, die im SPIEGEL-Artikel vom 16. Februar behauptet, er sei vor 24 Jahren von der PMOI gefangen gehalten und gefoltert worden. 
  1. Um den großen Widerspruch zu verschleiern, der darin liegt, dass er von der PMOI gefoltert worden und danach weitere 24 Jahre lang in dieser Organisation geblieben sei, schreibt der Artikel, er sei in dieser Zeit unter Gehirnwäsche gestanden. Shekari hat sich, wie alle anderen Anwohner von Camp Ashraf und Camp Liberty, mindestens von 2003 bis 2016 mehrmals persönlich, ohne Anwesenheit anderer PMOI-Mitglieder mit US-Offizieren, Vertretern des UNHCR und des Internationalen Roten Kreuzes getroffen. Bei diesen Gelegenheiten hätte er einfach sagen können, dass er das Camp verlassen möchte, wie es auch andere Anwohner des Camps getan haben, was er auch wusste. Nun, nachdem er durch das iranische Geheimdienstministerium (MOIS) rekrutiert worden ist, erinnert er sich daran, vor 24 Jahren gefoltert worden zu sein. Der auf der Webseite des MOIS veröffentlichte Artikel wurde offensichtlich durch den SPIEGEL-Reporter verfasst. Dieses Interview ist im Artikel vom 16.02. widergegeben. Interessant ist, dass dieser Söldner im Interview mit dem SPIEGEL verdeutlicht: „Für die Rückkehr in meine Heimat wandte ich mich an die iranische Botschaft.“ Jedoch hat DER SPIEGEL vom 16. Februar aus Scham und Angst vor Gesichtsverlust diesen Satz nicht publiziert.
  1. Die Vertretung des Nationalen Widerstandsrats Iran (NWRI) übersetzte wohlwollend – was sich später im Kontakt mit einer modernen Lügenverbreitungs-Agentur als unangebracht erwies – dieses Interview, schickte es dem stellvertretenden Chefredakteur und schrieb, „Wir wollen Sie darüber in Kenntnis setzen, dass die Webseite des ‚Nejat-Vereins‘, welcher Teil des iranischen Geheimdienstministeriums ist, heute einen Artikel dieses Vereins aus der Zentrale Kermanshah (einer Region im Westen Irans) mit dem Titel ‚Interview der deutschen Zeitung DER SPIEGEL mit Gholamreza Shekari‘ veröffentlichte, dessen Ziel die Dämonisierung der PMOI ist. Da DER SPIEGEL ein solches Interview nicht publiziert hat, stellt diese Veröffentlichung (durch den Nejat-Verein) einen offensichtlichen Missbrauch des Namens ‚DER SPIEGEL‘ dar.“ In dem Schreiben heißt es weiterhin: „Diese Person, die sich im Dienst des iranischen Geheimdienstministeriums befindet, ist bereits am 26. April 2017 durch den iranischen Widerstand entlarvt worden, wovon Sie sich mittels des nachstehend angegebenen Links sowie der zusätzlich als Anlage übersandten Information selbst überzeugen können.“

https://www.iran-efshagari.com/%D8%AA%D8%B4%D8%A8%D8%AB%D8%A7%D8%AA-%DA%A9%D8%AB%DB%8C%D9%81-%D9%88%D8%B2%D8%A7%D8%B1%D8%AA-%D8%A7%D8%B7%D9%84%D8%A7%D8%B9%D8%A7%D8%AA-%D8%A2%D8%AE%D9%88%D9%86%D8%AF%D9%87%D8%A7-%D8%AF%D8%B1-%D9%84/

Zusätzlich zur Übermittlung weiterer Details und Beweise schrieb der NWRI-Repräsentant: „Shekari gab in dem angeblichen Interview mit dem SPIEGEL zu, die iranische Botschaft in Albanien aufgesucht zu haben, um die Frage seiner Rückkehr in den Iran zu klären. Dieses Geständnis lässt keinen Zweifel an seiner Zusammenarbeit mit dem Regime zu. Seine Teilnahme an den Verleumdungskampagnen des Regimes gegen die POMI gehört in den Deal über seine Rückkehr in den Iran.“ 

  1. Die NWRI-Deutschlandvertretung schrieb am 25. November 2018 in einer anderen E-Mail an den stellvertretenden Ressortleiter:

„Sehr geehrter Herr von Rohr, anschließend an mein Schreiben vom 24. November teile ich Ihnen mit, dass die aufgedeckten Webseiten des MOIS wie die YARAN-e IRAN, AAWA und IRAN-INTERLINK mit offenkundigem Betrug unter Berufung auf einen SPIEGEL-Artikel das Interview mit Gholamreza Shekari gegen die PMOI veröffentlichten. Dies können Sie sich unter den folgenden Links ansehen:“

http://www.yaraniran.com/%D8%BA%D9%85-%D8%A7%D9%86%DA%AF%DB%8C%D8%B2%D9%87-%D8%AA%D8%B1%DB%8C%D9%86-%D8%B3%D8%B1%DA%AF%D8%B0%D8%B4%D8%AA-%D8%A8%D8%B1%D8%A7%DB%8C-%D8%AC%D8%AF%D8%A7%D8%B4%D8%AF%D9%87-%DA%AF%D8%A7%D9%86-%D9%81/ 

 http://aawa-association.com/index.php/sport/sport-news/football/5421-2018-11-24-10-14-49

 http://iran-interlink.org/wordpressfa/%D8%B3%D8%B1%DA%AF%D8%B0%D8%B4%D8%AA-%D8%BA%D9%85-%D8%A7%D9%86%DA%AF%DB%8C%D8%B2-%DB%8C%DA%A9-%D8%AC%D8%AF%D8%A7%D8%B4%D8%AF%D9%87-%D8%A8%D9%87-%D9%86%D9%82%D9%84-%D8%A7%D8%B2-%D8%A7%D8%B4%D9%BE/

  1. SPIEGEL-Online kam seinem Auftrag am 23. Januar erneut nach und nahm eine politische Auseinandersetzung in Spanien mit der Behauptung, die PMOI habe die Partei VOX finanziell unterstützt, zum Anlass, die PMOI zu attackieren und als „Sekte“ und „Persönlichkeitskult“ zu bezeichnen. Außerdem hieß es in dem genannten Artikel, die PMOI verfüge über nur geringfügige Unterstützung im Iran und die Iraner hätten ihren (der PMOI) früheren Aufenthalt im Irak „nicht vergessen und nicht verziehen“. 
  1. Am 01. Februar antwortete die Vetretung des Nationalen Widerstandsrats Iran in einem Schreiben an den SPIEGEL u. a. auf diese Verleumdungen: „Das, was das iranische Volk nicht vergessen und nicht verzeihen wird, sind die Kriegsverbrechen und die Verbrechen dieses Regimes gegen die Menschlichkeit, wie z. B. das Massaker an politischen Gefangenen im Jahre 1988 im Iran, welches an die Judenvernichtung durch das Hitler-Regime erinnert.“ Der jüngste Artikel zieht es offensichtlich vor, diese Gräueltaten zu „vergessen“ und den im Iran herrschenden Faschisten zu „verzeihen“. Die Beschwichtigung der Mullahs auf Kosten des iranischen Volkes sowie Leid und Blut der hunderttausenden gefolterten und hingerichteten politischen Gefangenen sind wahrlich widerwärtig. Wären die Strukturen des Iranischen Widerstandes und der PMOI nicht tiefgreifend demokratisch gewesen, hätte dieser Widerstand gegen solch eine brutale Niederschlagung und gegen den Terrorismus dieses Regimes sowie das Komplott mit westlichen Mächten und seine Etikettierung als terroristische Organisation nie bestehen können. Das Regime mag seine niederträchtige Diffamierung der POMI mit Etiketten wie Persönlichkeitskult, Herrschsucht, antidemokratische Strukturen und Sekte wiederholen, so oft es will: das wird den Sturz dieses Regimes, einen Prozess, in dem die PMOI eine Vorreiterrolle spielt, nicht aufhalten. Der Prozess, der zum Niedergang der Mullahs führen wird, hat begonnen und ist unumkehrbar.“

Die Vertretung des Nationalen Widerstandrates Iran ruft alle gewissenhaften Individuen auf, selbst über diese schwere Verletzung der Unparteilichkeit der Presse zu urteilen. Schweigen angesichts dieser inquisitionsähnlichen Methoden, wie sie DER SPIEGEL an den Tag legt, ist die Unterstützung des religiösen Faschismus im Iran, der bislang 120.000 Freiheitsliebende hingerichtet hat.

Vertretung des Nationalen Widerstandrates Iran in Deutschland

  1. Februar 2019

[1] https://www.ncr-iran.org/de/

[2] https://www.ncr-iran.org/de/news/10267-vergeltung-fuer-den-erfolg-des-iranischen-widerstandes-in-warschau-wiederholung-von-relotius-im-spiegel-diesmal-durch-das-geheimdienstministerium-der-mullahs