Struan Stevenson: Es ist Ihnen gelungen, die vom iranischen Regime errichtete Mauer des Schweigens zu durchbrechen

„Es ist Ihnen gelungen, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen, die den Iran und sein theokratisches Regime seit 44 Jahren umgeben hält. Damit aber haben Sie im Iran den Zorn der Mullahs erregt“ – das sagte Struan Stevenson, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments am 22. Juni während einer internationalen Tagung in Paris, an der einige ranghohe Politiker teilnahmen.

Herr Stevenson, der die Tagung leitete, dankte den Anwesenden und hob die Bedeutung des Briefes hervor, der an US-Präsident Joe Biden, den Vorsitzenden des Europarates Charles Michel, den Premier-minister des Vereinigten Königreichs Rishi Sunak, den kanadischen Premierminister Justin Trudeau sowie die Leiter aller 27 Mitgliedsstaaten gerichtet und von 117 ehemaligen Weltpolitikern, von denen einige unter uns sind, unterzeichnet worden war.“

Es folgt der vollständige Text der Rede Stevensons:

„Guten Tag, meine Damen und Herren, guten Tag Ihnen, Frau Rajavi, und Euren Exzellenzen, den ehemaligen Weltpolitikern, die heute unter uns sind. Sie alle sind uns wirklich sehr willkommen.

Ich danke Ihnen für die herzliche Begrüßung, mit der Sie uns alle empfangen haben. Ich möchte beginnen mit dem Dank an Sie alle, die Sie sich hier versammelt haben – dem Dank dafür, daß Sie den Brief unterzeichnet haben, der an Präsident Biden, Charles Michel, Rishi Sunak und Justin Trudeau gerichtet wurde. Und natürlich möchte ich auch den 27 Leitern der Staaten der EU dafür danken.

Die Bedeutung dieses Briefes ist groß; ich glaube, es ist Ihnen gelungen, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen, die den Iran und sein theokratisches Regime seit 44 Jahren umschlossen hält. Das Durchbrechen dieser Mauer hat bei den Mullahs im Iran Zorn erregt.

Die Mullahs sind verrückt geworden, als sie von den Massen der Politiker, besonders den ehemaligen Anführern der Welt, erfuhren, die diesen Brief unterzeichnet haben – und außer ihm weitere Erklärungen, mit denen sie für das Recht des iranischen Volkes eintraten, sich gegen ihr tyrannisches Regime zu erheben. Damit unterstützten sie Frau Rajavi und ihren Zehn-Punkte-Plan, der dem belagerten Volk des Iran Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Demokratie, die Menschenrechte und die Rechte der Frauen bescheren soll.

Nun aber zu dem Zorn, in den die Mullahs gerieten, als sie von dieser internationalen Unterstützung erfuhren; ja, das Telefon hatte geläutet. Wir hörten, Präsident Macron habe anderthalb Stunden mit Ebrahim Raisi, dem Schlächter von Teheran, telefo-niert. Wie um alles in der Welt kann jemand anderthalb Stunden lang mit dem Schlächter von Teheran telefonieren?

Auch erfuhren wir von dem Druck, der auf Anthony Blinken, den Außenminister der USA, ausgeübt worden war. Wir verstehen: Er verhandelt, auch wenn sie es nach wie vor leugnen, er verhandelt im Sinne von Präsident Bidens Plan, dem Nuklearabkommen des Zombies JCPOA (des ‚Gemeinsamen umfassenden Plan des Handelns‘) zu seiner Auferstehung zu verhelfen, obwohl er jahrelang tot und begraben lag – seit dem einseitigen Rückzug Präsident Trumps im Jahre 2018.

Wir wissen aus geheimdienstlichen Quellen: Der JCPOA sollte den Mullahs ganz einfach nur dazu dienen, ihr Nuklearprogramm zu beschleunigen. Sie haben unter dem Deckmantel des JCPOA Atombomben hergestellt. Wir haben das zugelassen – im Sinne der Befriedungs-politik des Westens. Und nun, da Präsident Biden, während eine Wahl ansteht, das Zombie-Abkommen wiederzubeleben sucht, beschäftigt er sich auch damit, die Mullahs erneut zu befrieden.

Ich bin überzeugt: Er hat Druck auf Albanien ausgeübt, damit es vor zwei Jahren den schrecklichen Angriff auf Ashraf 3 – der weder provoziert noch genehmigt worden war – ausübte. Mehr als 1000 Polizisten überfielen das Lager mit Schlagstöcken und Pfeffer-Spray, beleidigten die Bewohner und töteten einen der aus Ashraf Geflohenen. Viele andere kamen mit Atemproblemen, die der Pfeffer-Spray und das Tränengas bewirkt hatten, in ein Tiraner Krankenhaus. Sie zerschlugen Schränke und nahmen Computer mit;

sie haben bei diesem schrecklichen, illegalen Angriff überall ihre Fingerabdrücke hinterlassen. Man kann all das bis nach Teheran zurückverfolgen. Es ist der Ärger der Mullahs, der diese Krise hervorgerufen hat. In der vorigen Woche leitete ich eine Sitzung im House of Commons; dabei durfte ich voll Stolz mitteilen, daß 82 von den 129 Abgeordneten des schottischen Parlaments die Erklärung zur Unterstützung von Frau Rajavi, dem NCRI, der MEK und dem Volksaufstand diese Unterstützungserklärung unterschrieben haben. Und es folgten absolute Mehrheiten in der Versammlung von Nordirland, im Senat von Wales sowie im britischen Unter- und Oberhaus.

Es folgten auch Parlamente in aller Welt. 3500 Abgeordnete, Senatoren und führende Politiker haben die Unterstützungserklärung unterzeichnet. Wir erhielten die Mehrheit im Kongreß der USA, in Italien, in den Niederlanden, in Island, Norwegen, Frankreich, Slowenien und in vielen anderen Ländern. Und 117 ehemalige führende Politiker der Welt haben den Brief unterschrieben, auf den ich zu Beginn dieser Versammlung hingewiesen habe. Dazu gehören 52 ehemalige Präsidenten, 54 ehemalige Premierminister, ein ehemaliger Kanzler, zwei ehemalige Präsidenten der Europäischen Kommission und drei Nobelpreisträger; selbst Mike Pence hat am Ende der vorigen Woche seine Unterschrift hinzugefügt.

Großartig ist mithin die Unterstützung; wir danken Ihnen allen, besonders aber denen, die heute hierher gekommen sind.“