Anlässlich des Weltfrauentages 2017 rufen wir zur Freilassung der Frauen auf, die im Iran unrechtmäßig inhaftiert sind, weil sie sich für Menschen- und Frauenrechte einsetzen oder weil sie religiösen Minderheiten angehören.
Hier Beispiele von Frauen, die als politische oder Gewissensgefangene im Iran zu langen Haftstrafen verurteilt wurden und denen – als eine von vielen Repressalien – die notwendige medizinische Versorgung verweigert wird:
Sorge um Gesundheit der inhaftierten britischen Stiftungsmitarbeiterin
Obwohl ihr Gesundheitszustand sich verschlechtert, wird der politischen Gefangenen Nazanin Zaghari-Ratcliffe die notwendige medizinische Behandlung verweigert. Die britische Staatsbürgerin iranischer Herkunft wurde im Iran aufgrund konstruierter Anklagen inhaftiert und zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Vergeltungsmaßnahme der Justizbehörden gegen politische Gefangene
Die Verweigerung medizinischer Versorgung kommt der Folter gleich und stellt eine Vergeltungsmaßnahme der Justizbehörden dar, weil Maryam Akbari Monfared eine offizielle Untersuchung der Massenhinrichtungen an politischen Gefangenen gefordert hat, die im Sommer 1988 im Iran stattfanden. Ihre Geschwister befanden sich unter den Getöteten.
Kranke Gefangene mit weiterer Haft bestraft
Die Musiklehrerin Maryam Naghash-Zargaran ist seit 2013 in Haft, weil sie zum Christentum übergetreten ist und sich zusammen mit anderen Christen im Nordiran um den Aufbau eines Waisenhauses bemühte. Eine vorzeitige Haftentlassung wird der kranken Gefangenen verweigert, und die vierjährige Haftstrafe wurde von der iranischen Willkürjustiz sogar noch verlängert.
16 Jahre Haft wegen Einsatz gegen die Todesstrafe
Die Journalistin und Menschenrechtsverteidigerin Narges Mohammadi wurde in Teheran zu 16 Jahren Haft verurteilt. Der Grund für ihre Verurteilung ist ihre Menschenrechtsarbeit und ihre Mitwirkung an einer Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe im Iran.
Schriftstellerin unrechtmäßig inhaftiert
Die Menschenrechtlerin und Schriftstellerin Golrokh Ebrahimi Iraee wurde wegen eines von ihr geschriebenen Artikels über die grausame Praxis der Steinigung zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die Überprüfung ihres Urteils wurde vorsätzlich von den Revolutionsgarden verhindert.