Teheran lehnt Aktivierung von Überwachungskameras ab

Spiegel Online – Mit den Überwachungskameras der Internationalen Atomenergiebehörde soll verhindert werden, dass Iran Atombomben baut. Doch das Land sperrt sich dagegen – und stellt seinerseits Forderungen. (Foto: Sarpoosh News)

Im Streit zwischen Iran und westlichen Staaten über das Atomprogramm der Islamischen Republik verhärten sich die Fronten. Der Chef des iranischen Atomprogramms, Mohammad Eslami, lehnte am Montag das Aktivieren internationaler Überwachungskameras ab, bevor das Atomabkommen von 2015 nicht wieder in Kraft gesetzt werde.

Am Freitag hatte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, gewarnt, das Atomprogramm schreite zügig voran und seine Behörde habe nur einen sehr beschränkten Einblick darüber, was vor sich gehe. Mit den IAEA-Kameras soll unter anderem verhindert werden, dass Iran eine Atombombe entwickelt. Die Regierung in Teheran hat in der Vergangenheit derartige Absichten bestritten.

Ende Juni war die Wiederbelebung des Atomabkommens bei indirekten Gesprächen zwischen Iran und den USA gescheitert. Das zwischen einer Staatengruppe und der Islamischen Republik 2015 vereinbarte Atomabkommen sah die Lockerung internationaler Sanktionen gegen Iran vor. Im Gegenzug machte Iran Zugeständnisse bei seinem Atomprogramm und bei internationalen Kontrollen.

Die USA hatten das Atomabkommen 2018 unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aufgekündigt und erneut Sanktionen gegen Iran verhängt. Daraufhin hielt sich Iran seinerseits nicht mehr an alle Auflagen.