55 Prozent der weltweit erfassten Hinrichtungen im Iran

Laut dem im April von Amnesty International veröffentlichten Todesstrafen-Bericht für das Jahr 2016 gehörte der Iran auch 2016 zu den Staaten, die weltweit für die meisten Hinrichtungen verantwortlich waren. Für 55 Prozent der weltweit erfassten Hinrichtungen war allein das Teheraner Regime verantwortlich.

Im Rajai-Shahr-Gefängnis der nahe Teheran gelegenen Stadt Karaj wurden Berichten von iranischen Menschenrechtsaktivisten zufolge am 19. April sieben Gegangene hingerichtet. Das Teheraner Regime setzt sich weiter über die internationalen Appelle zum Stopp der Hinrichtungen hinweg und lässt Massenhinrichtungen vollstrecken. Seit Anfang 2017 wurden mindestens 180 Menschen im Iran hingerichtet.

Nach Aussagen von UN-Experten kommt die Hinrichtungspraxis im Iran willkürlichen Tötungen gleich. Die Gerichtsprozesse entsprechen nie den internationalen rechtlichen Standards. Das Teheraner Regime hat weltweit die schlimmste Hinrichtungsbilanz. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gibt es in keinem Land mehr Exekutionen als im Iran. Tausenden Gefangenen im Iran droht die Hinrichtung, darunter auch politischen Gefangenen und Angehörigen von Minderheiten.

Laut dem im April von Amnesty International veröffentlichten Todesstrafen-Bericht für das Jahr 2016 gehörte der Iran auch 2016 zu den Staaten, die weltweit für die meisten Hinrichtungen verantwortlich waren. Für 55 Prozent der weltweit erfassten Hinrichtungen war allein das Teheraner Regime verantwortlich.

Mindestens 567 Menschen wurden im vergangenen Jahr im Iran hingerichtet. Die Dunkelziffer liegt noch erheblich höher. Über 30 Hinrichtungen wurden öffentlich vollstreckt.

Der Iran, so bestätigt auch Amnesty International, gehört zu den Ländern, in denen Menschen nach Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt werden, die nicht den internationalen Rechtsstandards für einen fairen Prozess entsprechen. Oft basieren Schuldsprüche und Todesurteile auf „Geständnissen“, die durch Folter oder Misshandlung erpresst werden.

Amnesty International erhielt Berichte, die darauf hinwiesen, dass 2016 mindestens zwei Menschen in Iran wegen Straftaten hingerichtet wurden, die sie im Alter von unter 18 Jahren begangen hatten. Im Iran wurden auch andere jugendliche Täter im Laufe des Jahres 2016 zum Tode verurteilt.

„Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes der Vereinten Nationen sieht ganz klar vor, dass zur Tatzeit unter 18-Jährige nicht mit dem Tod bestraft werden“, so Amnesty International. Der Iran ist Mitglied dieses Übereinkommens und dürfe entsprechend nicht so handeln. „Er tut das unter Verletzung seiner völkerrechtlichen Verpflichtung.“