Die reaktionäre Ideologie des Iran in Afrika muss bekämpft werden
NWRI- Einer der weniger bekannten gefährlichen und destruktiven Einflüsse des iranischen Regimes sind seine Aktivitäten in Afrika. Ein Artikel von Heshmat Alavi, der in Al Arabiya veröffentlicht wurde, macht deutlich, um welche zentralen Fragen es bei dieser wichtigen Angelegenheit geht.
Der Fouks der Rolle des Iran in der Welt liegt auf Syrien, aber Teheran expandiert seinen Einfluß auch nach Afrika.
Der Iran investiert Milliarden in den afrikanischen Kontinent, er bietet freie Dienste über ein breit gefächertes Netzwerk in Krankenhäusern und Waisenhäusern an, betreibt mehr als 100 Islamische Schulen und er besticht und gibt „„finanzielle Hilfen“ an dortige korrupte Regierungen.
Der Export der reaktionären Ideologie erfolgt in Afrika, weil es dort eine große muslimische Gemeinde gibt. Sie bereitet den Nährboden für Terrorismus, den Verkauf von Waffen und Transport in den Mittleren Osten und den Zugang von natürlichem Uran, es erlaubt die Umgehung von Sanktionen und Beschränkungen im Bereich des Kaufs von Waffen und atomaren Material. Dies gehört zu den zentralen Zielen Teherans in Afrika.
Es braucht klare und strikte Aktionen der internationalen Gemeinschaft, damit solche Maßnahmen des Iran beendet werden, vor allem auch, weil Millionen Menschen im Land in Armut leben.
Deckmantel
Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif war im November 2017 bei der Eröffnung eines neuen Krankenhauses in Uganda anwesend, welches komplett mit iranischem Geld gebaut wurde. Die „Iran Klinik“ ist ebenfalls in Simbabwe bekannt.
Doch dies ist nur ein kleiner Bereich der „Unterstützung“ für Afrika. All diese Aktivitäten werden vom Iranischen Roten Halbmond betrieben, der Kliniken in 12 verschiedenen Ländern leitet.
Die Initiative des Iran in Afrika beinhaltet nicht nur medizinische Dienste, sondern sie dienen vor allem als Deckmantel für eine Vielzahl weiterer Aktivitäten, die den Zielen Teherans auf langer Sicht dienen.
„Export der Revolution“
Eine der wichtigsten Anliegen des Iran ist, dass Teheran seine Ideologie in einem Gebiet mit Millionen Muslimen exportieren und verbreiten kann. Durch solche Maßnahmen erweitert Teheran seinen Einfluß auf die Welt des Islam.
Wir müssen dabei verstehen lernen, dass solche Aktivitäten elementar wichtig für das iranische Regime sind, um an der Macht zu bleiben. Sie sind kein Zeichen seiner Stärke oder seines steigenden Einflusses. Die iranischen klerikalen Herrscher haben keine soziale Basis mehr im Land und solche Bemühungen sind daher umso wichtiger, damit sein Geist im Ausland weiter leben kann.
In Afrika leben 1,2 Milliarden Menschen. Die Hälfte von ihnen sind Muslime. Ein Großteil der Bevölkerung lebt im Norden von Afrika, in Ägypten, Marokko, Tunesien und Algerien. Diese Länder und seine Regierungen haben bereits eine lange Erfahrung mit dem radikalen Islam hinter sich und sie tun viel, um die Aktivitäten von Teheran in ihren Ländern zu verhindern.
Daher fokussiert sich der Iran nun auf die kleinen muslimischen Staaten, die südlich der Sahara existieren. Dort herrscht eine sunnitische Mehrheit und 5-10 Prozent der Bevölkerung sind Schiiten. Die iranische Organisation für Kultur und Kommunikation, die zum Ministerium für Führung gehört, ist in diesen Ländern über die iranischen Botschaften sehr aktiv und sie baut dort Duzende Moscheen und islamische Zentren.
Das Regime in Teheran versucht auch, dortige afrikanische Kleriker in pro –iranischen Ideologien zu unterrichten. Dafür nutzt es Schulen und Seminare im Iran und in den afrikanischen Ländern. Der zentrale Ort dafür ist die Al Mustafa Universität in Qom (Zentraliran), die unter der direkten Leitung des obersten Führers, Ali Chamenei, steht.
Al Mustafa hat Niederlassungen in mehr als 60 Ländern in der Welt und bildet mehr als 40.000 ausländische Kleriker aus. Von 2007 bis heute studierten mehr als 45.000 ausländische Studenten im Iran und im Ausland und erhielten dort ihre Abschlüsse.
Diese Einrichtung hat Hauptniederlassungen in 17 afrikanischen Staaten. Dazu gibt es weitere Aktivitäten in 30 Ländern, wo es mehr als 100 Schulen und islamische Zentren gibt. Aktuell befinden sich mehr als 6.000 afrikanische Kleriker in den Niederlassungen der Al Mustafa im Iran und in den Außenstellen in Afrika.
Einige dieser Studenten kommen mit ihren gesamten Familien. Sie alle genießen freie Bildung, Gesundheitsversorgung und finanzielle Unterstützung. Die Kinder dieser Klerikerstudenten gehen in spezielle Schulen und lernen dort die reaktionäre Ideologie des iranischen Regimes zu einem frühen Zeitpunkt.
Terrorismus und Waffenlieferungen
Der Iran sieht Afrika als Sprungbrett für den Verkauf von Raketen und Waffen an verschiedene Terrorgruppen, unter anderem über die Hamas und den Islamischen Jihad in Palstina. Der zentrale Verbündete in dieser Hinsicht war der aus dem Sudan kommende Omar Al Bashir, der im Gegenzug dafür Geld und finanzielle Hilfen bekam und der von Teheran die Erlaubnis erhielt, Militärbasen und Waffenfabriken auf seinem Territorium zu gründen.
Dieser Trend ging bis Oktober 2012 weiter. Dann griffen israelische Kampfjets die wichtigen iranischen Waffen- und Raketenfabriken in Yarmouk an. Al Bashir führte jedoch seine Beziehungen mit dem Iran bis Juni 2016 fort, schloss sich dann aber Saudi Arabien an.
Dschibuti befindet sich westlich vom Jemen und Saudi Arabien. Es war ein weiterer Verbündeter von Teheran. Duzende Millionen Dollar gingen vom Iran in den Bau des dortigen Parlamentsgebäudes und in ein Handelszentrum und so erhielt der Iran den Zugang zu allen Häfen des Landes.
Über Dschibuti konnte der Iran Waffen an die Huthis liefern. Dschibuti befindet sich nahe Bab Al Mandab, einer wichtigen Wasserverbindung zum Roten Meer und den Golf von Aden. Teheran nutzte die Route auch, um Waffen in den Gaza Streifen zu bringen. Die Marine der USA und Israel hat bereits mehrfach Schiffe und Boote beschlagnahmt, die Waffen lieferten. Dschibuti ist jedoch in den letzten Jahren zu einem engen Verbündeten von Saudi Arabien geworden und so wurden alle Basen geschlossen, die zu Teheran zählten.
Die Behörden in Nigeria haben ebenfalls mehrfach Waffenlieferungen mit Waffen aus dem Iran gestoppt und damit ihre Lieferung nach Palästina oder zu anderen afrikanischen Milizen verhindert. Die afrikanischen Behörden haben zudem mehrfach Terrorzellen aufgelöst und deren Mitglieder verhaftet, die in Verbindung mit den Qods Force in den iranischen Revolutionsgarden standen.
Auch die libanesische Hisbollah hat ihren Einfluß unter den schiitischen Migranten im Mittleren Osten und in Afrika verstärkt. Dafür wurden Duzende Firmen und religiöse Institutionen sowie Handelsunternehmen gegründet. Die Hisbollah betreibt in Afrika im großen Stil Geldwäsche, vor allem in Westafrika.
Diese Unternehmen produzieren große finanzielle Mittel für die Hisbollah und den iranischen Terrorismus. Wir sollten nicht vergessen, dass die Beschwichtigungspolitik von Obama für einen Ausbau dieser Aktivitäten sorgte. Die Netzwerke der Hisbollah sind mittlerweile sogar in den Drogenkartellen in Lateinamerika zu finden und laut Vertretern der USA und Europa nutzen sie Westafrika als Geldwäsche für ihre Erlöse aus den Drogenverkäufen.
Atomprogramm
Der kontroverse Atomprogramm des Iran ist für Teheran ein Dilemma. Der Zugang zu natürlichem Uran ist zum Beispiel ein Problem, weil es im Iran nur sehr begrenzte Ressourcen dafür gibt.
Durch finanzielle Zuwendungen war der Iran jedoch in der Lage, in Minen in Namibia und Malawi zu investieren. In Nigeria besitzt er ebenfalls Uranminen und der frühere iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat sie während seiner Amtszeit ebenso besucht wie Zarif Ende 2017.
Der Iran gab viel Geld an Robert Mugabe, den Präsidenten von Simbabwe und er hat nun einige neue Probleme zu bewältigen, nachdem dieser Ende 2017 zurück treten musste.
Politik und Sanktionen
Der Iran gewinnt so auch die politische Unterstützung bei den afrikanischen Nationen in den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen. Auch dies ist ein Ziel des Iran. Im letzten Jahr zeigte das iranische Außenministerium, wie wichtig ihm dieser Punkt ist, indem Zarif eine Tour durch den Kontinent unternahm.
Die Umgehung von Sanktionen ist ein weiteres wichtiges Ziel bei den Beziehungen des Iran mit Afrika. So war zum Beispiel in den Jahren 2011 und 2013 Ghana eines der zentralen Länder, welches für den Iran Geldwäsche über den Import von Gold durch Babak Zanjani (einen Öl – Tycoon) sowie über den berüchtigten Geschäftsmann Reza Zarrab ermöglichte.
Der Iran hat auch seine Beziehungen zu Südafrika ausgebaut, indem es IranCell, einem Kommunikationsunternehmen, damit beauftrage, sich in die südafrikanische MTN einzukaufen. Zu den involvierten Unternehmen zählen die iranische Mostazafan Stiftung und das Unternehmen für Iranische Elektronikindustrie, die zum iranischen Verteidigungsministerium gehören.
Südafrika stimmte bereits mehrfach bei der UN und anderen internationalen Gremien für den Iran. Dokumente beweisen, dass Südafrika dafür hochmoderne Radargeräte, Kommunikationsgeräte und fortschrittliche Technologie für Helikopter vom Iran bekam.
Das iranische Regime investiert Milliarden Dollar des iranischen Volksvermögens, um seinen Einfluß in Afrika zu erhöhen. Es leitet mehr als 100 religiöse Heiligtümer und islamische Schulen, versucht an Material für Kernwaffen und an Militärtechnologie zu gelangen, Sanktionen zu umgehen und über sie Waffen in den Mittleren Osten zu schmuggeln und dort Terrornetzwerke zu installieren. All das sind Teile des Puzzle des Engagement des iranischen Regimes in Afrika.
Keine dieser Tätigkeiten sind im Interesse des iranischen Volkes. Teheran will nur seinen Fundamentalismus ausweiten und die Kontrolle über die islamische Welt gewinnen. Der Westen muss verstehen, dass es nicht nur den schlechten Einfluß des Iran im Mittleren Osten bekämpfen muss, sondern auch seinen negativen Einfluß auf Afrika.