Irans Wirtschaft: Situation kritisch

NWRI- Die iranische Wirtschaft ist in einer äußerst angespannten Lage. Die Situation wird jeden Tag immer fragiler, auch durch die Sanktionen der USA gegen den Iran.

In einem Bericht, der vor einigen Tagen vom Forschungszentrum des Regimeparlamentes veröffentlicht wurde, sieht man deutlich, welche Gründe für den Verfall der iranischen Währung verantwortlich sind. Der Bericht konzentriert sich auf die Kapitalflucht, die auch einige iranische Vertreter ins Gespräch gebracht haben.

In dem Bericht des offiziellen Arm der Gesetzgeber im Regime, wird betont, dass die Kapitalflucht im Zeitraum zwischen März 2016 – 2018 rund 59 Milliarden Dollar betrug. Rund 20 Milliarden $ haben das Land im ersten Jahr und dem Rest des 2. Zeitraums verlassen. Die Kapitalflucht in den letzten 3 Monaten des Zeitraums betrug 13 Milliarden $.

Das Forschungszentrum zeigt auf, dass die Prognose für das kommende persische Jahr (März 2018 – März 2019) noch höher ist. Es wird erwartet, dass es einen weiteren signifikanten Anstieg geben wird. Es wird davon ausgegangen, dass es ein Absinken der Kapitalflucht von März 2016 bis Dezember 2017 gab. Davor wurden in drei Jahren fast 28 Milliarden Dollar aus dem Land geschafft.

Der Bericht macht mehrere Gründe für die Kapitalflucht verantwortlich.

Zuerst einmal ist die wirtschaftliche und politische Lage im Iran generell angespannt und vor allem nicht vorhersehbar. Das Kapital ist für solche Bedingungen nicht geschaffen, weil Geschäfte unter solchen Bedingungen nicht leicht sind. Jeder, der im Iran investiert, geht ein sehr hohes Risiko ein, weil die Zukunft der wirtschaftlichen Lage extrem unsicher ist. Zudem ist die Rate der Kapitalflucht sehr hoch und sie wird immer höher.

Der Rial hat in den letzten Jahren stark an Wert verloren, weil die Kapitalflucht so hoch war.

Hinzu kommt, dass US Präsident Donald Trump seit Oktober 2017 den Atomdeal nicht mehr zertifiziert hat. Seit diesem Zeitpunkt an hat der Wert des Rial um 40% abgenommen. Die Situation ist mittlerweile so dramatisch, dass die Zentralbank des Iran drastische Maßnahmen ausgegeben hat, um eine weitere Verschlechterung der Situation zu verhindern. So wurde der Handel mit Dollar außerhalb der offiziellen Wege verboten und ein fester Wechselkurs bekannt gegeben, der erheblich von dem Kurs auf dem privaten Währungsmarkt abwich.

Die iranische Zentralbank hat auch die Summe limitiert, welche Iraner als Konten in Dollar halten dürfen und sie hat auch den Kauf von Dollar limitiert. All das geschah aus der Angst heraus, dass die gesamten Reserven des Landes ins Ausland wandern.

Dennoch hatten die drastischen Maßnahmen wenig positive Effekte, auch weil der Schwarzmarkt weiterhin blüht. Seit diese Maßnahmen verabschiedet wurden, hat der Rial weitere 10 Prozent seines Wertes verloren.

Im letzten Monat gab dann Trump bekannt, dass sich die USA endgültig aus dem Atomdeal zurück ziehen. So wurde die Kapitalflucht noch einmal erhöht und auch große Firmen begannen, sich aus dem iranischen Markt zurück zu ziehen.

Wenn die US Sanktionen greifen, dann wird das starke Auswirkungen auf die Reserven des Landes haben, auch, weil die Ölexporte dann unter die Sanktionen fallen. Der Zugriff auf Währungsreserven wird ebenfalls limitiert werden, wenn die Sanktionen im Bankensektor greifen werden.