Irans Wirtschaft im freien Fall

NWRI- Laut der staatlichen Nachrichtenagentur des iranischen Regimes mit Namen ILNA (vom 26. Juni 2018) haben die Turbulenzen in der Wirtschaft und die Geldentwertung die Lebenssituation vieler Arbeiter auf den Tiefpunkt gebracht, wo sie schwer um die Befriedigung ihrer alltäglichen Bedürfnisse ringen müssen.

Ein Aktivist der Gewerkschaft der Metallarbeiter mit Namen Mazyar Gilaninejad bringt seinen Verdruss darüber zum Ausdruck: „In den letzten Monaten hat die Geldentwertung zu einer geringeren Kaufkraft bei vielen hart arbeitenden Beschäftigten geführt. Im Jahr 2017 war der Dollar 3800 Toman (Irans offizielle Währung) wert und die Arbeiter verdienten 930 Tausend Toman, was 245 Dollar entsprach; heute hat ein Dollar den Gegenwert von 8000 Toman und die Arbeiter bekommen 1,130 Millionen Toman, womit ihr Einkommen auf nur 140 Dollar zurückgegangen ist. Dieser beträchtliche Einschnitt ist jetzt für viele Arbeiter sehr Besorgnis erregend, die sich verständlicherweise darüber beklagen, dass sie Toman verdienen, aber in Dollar bezahlen müssen“.

Gilaninejad fährt fort: „Die Preise der Waren hängen hauptsächlich von ihrem Transport ab; mit anderen Worten, wenn die Preise steigen, dann tun das auch die Kosten für Reifen, Öl, Reparaturen und so weiter. Für Produkte, die von Übersee importiert werden müssen, werden die Preise berechnet und bestimmt nach dem Wechselkurs zu dem Zeitpunkt“.

Und weiter: „Das ist ein größeres Problem, als es zunächst scheint; Waren wie Speiseöl, Molkereiprodukte und Brot scheinen einen stabilen Preis zu haben, aber ihre Qualität und die Portionen nehmen mit der Zeit ab. Zum Beispiel 950 g Öl wird in 860 Packungen vertrieben. Brotlaibe haben andererseits auch an Größe und Qualität abgenommen. Solche verborgenen Unterschiede summieren sich mit der Zeit zu beträchtlichen Preiszuwächsen. Wassermelonen kosten jetzt 2500 Toman das Kilo, Zucker 3500 Toman das Kilo, ein einziges Ei 600 Toman, rotes Fleisch 65 Tausend Toman das Kilo und Huhn 12 000 Toman das Kilo. Bei dieser Teuerung, wie können unsere Geringverdiener da noch irgendwie über die Runden kommen?“

„Selbst wenn ein Arbeiter das Glück hat, sein Einkommen pünktlich zu bekommen, und wenn seine Rechte von einem fairen Arbeitgeber gewahrt werden, würde er dennoch nicht imstande sein, solche hohen Kosten zu bestreiten, die sich seit dem letzten Jahr eindeutig verdoppelt haben. Wie kann ein Arbeiter dabei für eine vierköpfige Familie sorgen? Die entscheidende Frage ist, warum die Behörden, deren Mitglieder selber wohl kaum mit so geringen Einkommen auskommen würden, unsere Arbeiter mit solch einer schwierigen Gesetzgebung ersticken?“