Die lange Geschichte der Ermordung von Dissidenten durch das iranische Regime

Das iranische Regime hat eine lange Geschichte der Ermordung von Dissidenten im Ausland in den letzten 39 Jahren, wobei sogar Terroranschläge verübt wurden, um das zu erreichen. Dennoch wurden sie dort dafür niemals in nennenswerter Weise zur Rechenschaft gezogen.

Das ist etwas, das sich ändern muss. Deshalb werden hier nur einige der Tötungen durch das Regime durchleuchtet in der Hoffnung, dass es die internationale Gemeinschaft zu Maßnahmen anspornt, wenn ein neues Licht auf die Sache geworfen wird. Es sind auch eher weniger bekannte Opfer, auf die wir uns konzentrieren, da die Fälle des kurdischen Oppositionsführers Abdul Rahman Ghassemlou, des früheren iranischen Premierministers Shapour Bakhtiar und der Oppositionsfigur Fereyfoun Farrokzad schon ziemlich prominent im Bewusstsein der Menschen sind.

Zielpersonen

1990: Dr. Kazem Rajavi, Bruder des iranischen Oppositionsführers Massoud Rajavi, wurde in Genf niedergeschossen wegen seiner deutlichen Kritik an den Verletzungen der Menschenrechte durch das Regime.

1992: Die drei kurdischen Oppositionsführer Sadegh Sharafkhandi, Fattah Abdoli, Homayoun Ardalan und ihr Dolmetscher Nouri Dehkordi wurden im Mykonos Restaurant in Berlin niedergeschossen.

1993: Mohammad Hossein Naghdi, ein Mitglied der iranischen Oppositionskoalition Nationaler Widerstandsrat Iran, wurde in Rom getötet. Der Oberste Führer Ruhollah Khomeini hatte 1983 zu dieser Ermordung aufgerufen, was einen fehlgeschlagenen Versuch zur Folge hatte, weil Naghdi die Loyalität gegenüber dem iranischen Regime gegen diejenige gegenüber der iranischen Opposition ausgetauscht hatte.

1996: Zahra Rajabi, ein hohes Mitglied der PMOI/MEK, wurde in Istanbul brutal umgebracht, nachdem sie versucht hatte, die Rechte iranischer Frauen und Flüchtlinge in der Türkei zu schützen.

Der Oberste Nationale Sicherheitsrat des iranischen Regimes gab auch eine Liste von Dissidenten heraus, von denen sie wünschten, dass sie umgebracht würden für das Überleben des Regimes. Darauf befindet sich der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses Mohammad Mohadessin und andere hohe Repräsentanten wie Jalal Ganjei, Manouchehr Hezarkani, Abbas Davari, Parviz Khazaie und Abolghasem Rezaie.

Terrorangriffe

1983: Die vom Iran unterstützte libanesische Hisbollah warf Bomben auf die US Botschaft und die Baracken von US Marines, beides in Beirut, und tötete insgesamt 350 Menschen.

1985: Die Hisbollah entführte einen TWA Flieger und hielt Dutzende Amerikaner als Geiseln fest. Sie tötete dann einen Seemann der US Marine. Alles auf Anweisung des Iran.

1994: Die Hisbollah sprengte das jüdische Zentrum AMIA, tötete mehr als 85 und verletzte 300 auf Befehl des Iran.

1996: Der Iran sprengte die Khobar Türme in Saudi-Arabien und tötete dabei 19 Mitglieder des amerikanischen Geheimdienstes.

 Der Aktivist für Menschenrechte  Heshmat Alavi schreibt: „Am Ende des Tages muss  auf den Mord an einem Menschen, geschweige denn an mehreren, eine Reaktion der Justiz erfolgen. Wenn irgendeine Partei es verdient, mit der Justiz konfrontiert zu werden, so ist das das iranische Regime für seine vier Jahrzehnte lange Geschichte der Morde und Terrorangriffe“.