Kann das iranische Regime eine stark befahrene Wasserstraße schließen?

NWRI- Das iranische Regime drohte nach der US Entscheidung des Endes der Ausnahmegenehmigungen am 2.Mai mit der Schließung der am stärksten befahrenen Schiffspassage der Welt.

Am Montag hatte Außenminister Mike Pompeo bekannt gegeben, dass die USA die Ausnahmegenehmigungen von den Sanktionen bei acht Ländern – China, Indien, Japan, Südkorea, Taiwan, Griechenland, Italien und die Türkei – nicht verlängern werden. Diese ermöglichte den Staaten, auch nach den US Sanktionen im Ölsektor im November 2018 Öl aus dem Iran zu kaufen.

Die Sanktionen wurden nach dem Rückzug der USA aus dem Atomdeal wieder in Kraft gesetzt. Grund dafür waren die Verletzungen der UN Resolutionen durch den Iran, die rund um den Atomdeal beschlossen worden waren.

Was hat das Regime getan?

Alireza Tangsiri, ein Kommandeur der Islamischen Revolutionsgarden des Iran (IRGC), die kürzlich auf die Terrorliste der USA gesetzt wurden, sagte, dass man die Straße von Hormus blockieren wird. Dies würde massive Auswirkungen auf den Warenfluß in der Wasserstraße haben, wo vor allem Öl transportiert wird. Damit würden die Schiffslieferungen noch teurer und gefährlicher werden.

Tangsiri sagte:“ Wir werden sie schließen. Wir werden unsere Ehre und die iranischen Rechte verteidigen und wir werden zurückschlagen.“

Am Dienstag forderte eine Vertreter des US Außenministeriums den Iran auf, die Straße und die Wasserwege von Bab al-Mandab geöffnet zu lassen und „den freien Fluß von Energie und Waren sowie die Freiheit der Navigation zu gewährleisten.“

Die Straße von Hormus

Der enge Wasserweg verbindet den Persischen Golf mit dem Golf von Oman und dem Arabischen Meer. Sie ist nur 21 Meilen breit und ist der engste Punkt der Schiffsrouten ist in beiden Richtungen nur 2 Meilen breit. Das macht die Schließung der Wasserstraße auf den ersten Blick einfach.

Alle Öltanker liefern Öl von verschiedenen Häfen im Persischen Golf durch die Straße von Hormus. Jeden Tag werden rund 18,5 Millionen Barrel an Rohöl und veredelten Ölprodukten durch die Straße von Hprmus transportiert, was rund 20% der globalen Ölproduktion entspricht, sagt die U.S. Energy Information Administration.

Kann das iranische Regime die Straße schließen?

Zuerst einmal muss betont werden, dass das iranische Regime bereits mehrfach gedroht hat, die Straße zu schließen, es jedoch nie getan hat. Ein großer Grund dafür ist die Anwesenheit der 5. US Flotte in der Region, die in Bahrain ihre Basis hat.

Sie macht es dem iranischen Regime schwer, die Straße zu schließen. Die US Navy ist hochmodern und eine Schließung würde auch andere Importeure von Öl gegen den Iran aufbringen, zum Beispiel China.

Es ist also am wahrscheinlichsten, dass das Regime wieder einmal nur leere Drohungen ausstößt und vielleicht ein paar Manöver in der Region macht, um die USA abzuschrecken.

Rockford Weitz, ein Professor für Praxis und Direktor des Programms für maritime Studien an der Tufts Universität, sagte:“ Ich denke, der Iran sieht dies als eine Karte seiner Optionen, quasi als eine Art Trumpfkarte. Und dies könnte die Ölpreise auf kurze Sicht stören.“