Iran – Einsatzes afghanischer Flüchtlinge als Kanonenfutter in Syrien

Sarifs Lügen zum Reinwaschen von dem Skandal des Einsatzes afghanischer Flüchtlinge als Kanonenfutter in Syrien

NWRI- Am Donnerstag, dem 24. Dezember, strahlte Afghanistans Fernsehstation Tolonews ein Interview mit dem Außenminister des iranischen Regimes Javad Sarif aus. Der Interviewer befragte ihn über die zwangsweise Entsendung afghanischer Flüchtlinge im Iran nach Syrien, wo Hunderte von ihnen getötet wurden. Die Fragen und Antworten legten die terroristische Einmischung Teherans in Syrien bloß, die unter anderem afghanische Flüchtlinge zu Opfern werden ließ.

Sarif versuchte dabei auch das Maß der Entsendung afghanischer Flüchtlinge, die nach Syrien entsandt wurden, herunterzuspielen, indem er mit den Zahlen jonglierte. Gefragt, ob es wahr sei, dass 25000 afghanische Flüchtlinge in Syrien seien, sagte Sarif betrügerisch, er habe gehört, dass es nur 5000 gegeben habe, von denen derzeit 2000 in Syrien seien.

Der Interviewer hakte nach und fragte Sarif: „Warum schicken Sie Afghanen in den syrischen Krieg, Herr Minister? Wo in der Welt geben sie Waffen an Flüchtlinge und ermöglichen ihre Teilnahme am Krieg?“

Sarif antwortete dreist: „Sie sind für ihren Glauben in den Kampf gezogen. Manche von ihnen stellten die Fahne Afghanistans an ihren Außenposten auf. Sie sind die besten Truppen mit militärischem Hintergrund im Kampf gegen Daesh, die die afghanische Regierung neu eingruppieren kann, wenn sie das will“.

Offensichtlich skeptisch wegen der demagogischen Antwort Sarifs, fragte der Interviewer noch einmal nach: „Sie haben vorher gesagt, Sie seien ein Experte für internationale Beziehungen. Wo in der Welt haben Sie (eine Regierung) gesehen, die Flüchtlinge rekrutiert und sie in ein drittes Land schickt (um in einem Stellvertreterkrieg zu kämpfen)?“

Eine noch lachhaftere Antwort von Sarif: „Erstens sind die meisten von ihnen keine Flüchtlinge. Sie kamen aus Afghanistan und gingen dorthin. Vielleicht hätten sie auch an andere Orte gehen können“. Der Interviewer fragt wiederum nach: Interviewer: „Wenn ich also Waffen nehme, werden Sie mich nach Syrien schicken?“ Von der Frage überrascht verheddert sich ein verzweifelter Sarif: „Wir würden Sie mit Waffen ausrüsten, wenn sie schließlich in Syrien sind“.

Eine Menge an Berichten von Menschenrechtsorganisationen und Nachrichtenagenturen über die zwangsweise Entsendung afghanischer Männer, von denen manche gerade einmal 12 Jahre alt sind, an die syrische Kriegsfront strafen Sarifs falsche Äußerungen Lügen.

„Der Iran hat nicht einfach afghanischen Flüchtlingen und Migranten Anreize gegeben, um in Syrien zu kämpfen, sondern mehrere haben ausgesagt, ihnen sei der Rücktransport nach Afghanistan angedroht worden, wenn sie es nicht täten“, erklärte Peter Bouckaert, Direktor für Notfälle bei Human Rights Watch. „Vor diese düstere Wahl gestellt, sind afghanische Männer und Knaben aus dem Iran nach Europa geflohen“. (HRWs offizielle Website am 29. Januar 2016)

Im April 2020 gab Parviz Fattah, Chef der Finanzstiftung Bonyad Mostazafan, zu, dass Qassem Soleimani, der eliminierte Befehlshaber der terroristischen Quds Armee, ihn um Geld ersucht habe, um die Gehälter der Fatemiyoun zu bezahlen. Fattah, der auch hoher Befehlshaber der Revolutionsgarden (IRGC) war, erklärte im April 2020 in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen Ofogh (Horizont): „Ich war in der Kooperativen Stiftung des IRGC. Haj Qassem [IRGC-Quds Armee Befehlshaber Qassem Soleimani] kam und meinte zu mir, er habe kein Geld, um die Gehälter für die Fatemiyoun zu bezahlen. Er sagte, dies seien unsere afghanischen Brüder und er bat um Hilfe von Leuten wie uns“.

 

In einem Report vom Dezember 2017 enthüllte der Außenpolitische Ausschuss der Nationalen Widerstandsrats Iran unter Berufung auf Dutzende Quellen der Mujahedin-e Khalq (MEK) innerhalb des Irak Details über die Benutzung afghanischer Flüchtlinge im syrischen Krieg, um Menschen und Revolutionäre in jenem Land umzubringen.

Ein Auszug aus dem Bericht: „Das Corps der Iranischen Revolutionsgarden kann keine iranischen Truppen oder Mitglieder der Basidsch Milizen nach Syrien schicken. Es gibt eine starke öffentliche Opposition gegen die Intervention in Syrien. Deshalb hat das Regime die armen Leute in Afghanistan zu seinem Vorteil benutzt, um im Krieg in Syrien voranzukommen.

In den letzten Jahren gab es verschiedentlich Berichte über die Entsendung von Afghanen nach Syrien durch das iranische Regime, um seine verhängnisvollen Ziele zur Unterstützung der syrischen Diktatur zu verfolgen. Dieser Report liefert ein umfassendes Bild über die Mobilisierung, die Trainingszentren, die Einsatzorte von Afghanen in Syrien, die Zahl der Todesfälle und ihre Situation nach der Rückkehr aus Syrien. Er nennt auch einige der Hauptmitglieder des iranischen Regimes, die an diesem Projekt beteiligt sind“.

Der Bericht zeigt klar, dass es entgegen den Behauptungen des Regimes im Wesentlichen keine freiwilligen Elemente dabei gibt und dass das IRGC den Einsatz afghanischer Truppen in Syrien von Anfang bis Ende betreibt und dabei alle staatliche Einrichtungen des iranischen Regimes in Anspruch nimmt.

Unter den auswärtigen Truppeneinheiten ist die kostengünstigste Armee die mit Afghanen. Die Zahl der afghanischen Bürger wird auf etwa 3 Millionen geschätzt. Zu Beginn des syrischen Krieges fing das IRGC damit an, im Iran wohnhafte Afghanen in diesen Krieg zu schicken. Derzeit sind sie zu einer Division angewachsen mit 15 000 bis 20 000 Leuten unter der Benennung Fatemiyoun.


Dieser Report stellt die Befehligung und die Kontrolle des IRGC bei der Organisation afghanischer Truppeneinheiten, den Prozess der Rekrutierung und die Details über die Registrierungszentren im ganzen Iran in den Vordergrund, ferner Details über Zentren des militärischen Trainings von Afghanen im Iran, den Prozess der Verschickung der Truppen nach Syrien, ihren Einsatz in Syrien, die Operationsgebiete und ihre Organisation dort, wie der Sold gezahlt wird, die Todesfälle unter afghanischen Soldaten, die Rückkehr der Toten und Verwundeten und der Versuch des Regimes, die Unzufriedenheit der Angehörigen toter Afghanen zu verringern.

Der Bericht liefert eine Menge an Informationen über die Kommandostruktur dieser Truppen und die Rolle der Ansar Garnison der Quds Armee. Er geht auch ein auf die Organisation afghanischer Truppen, ihre Rekrutierungsprozeduren, das Versprechen von Jobs für die Armen und Arbeitslosen unter ihnen, die Ausstattung mit Ausweisen und Wohnungen im Iran, natürlich nur nach mehreren Pflichtreisen nach Syrien. Das Regime hat auch die Freilassung afghanischer Gefangener von der Beteiligung am Krieg in Syrien abhängig gemacht.

Zudem liefert der Bericht Informationen über 11 Zentren im ganzen Iran, in denen Afghanen registriert sind, und die Trainingszentren in Pazuki, Chamran, Maschad, Sadouqi (in Yazd) und die IRGC Basis in Shiraz. Er gibt ferner Auskunft über den Transport dieser Einheiten von der Kheirohafezin Garnison des IRGC nahe der Stadt Karadsch, die Basen der afghanischen Truppen in Syrien, ihre Operationsgebiete ebenso wie ihren organisatorischen Aufbau, die Methoden der Besoldung, die Zahl der Todesopfer ebenso wie die Versuche des Regimes, die Unzufriedenheit der Familien der Toten zu adressieren.

Der NWRI Bericht legt auch die hohe Zahl der Todesopfer in den Fatemiyoun Einheiten und der in den Iran zurücktransportierten toten Afghanen offen.

Er fügt hinzu: „Afghanische Rekruten, die nach Syrien geschickt werden, bekommen etwa zwei bis drei Millionen Toman, das entspricht 600 bis 700 $ im Monat. Dieser Sold wird auf ihren Konten im Iran hinterlegt, wobei sie gezwungen werden, bis zum Ende ihres Einsatzes in Syrien zu bleiben. Außerdem werden ihnen 100 $ in Syrien in bar ausgezahlt. Den Mitgliedern der Fatemiyoun wird versprochen, dass ihre Familien ihren Sold bekommen, wenn sie in Syrien getötet oder zu Krüppeln werden. Aber in den meisten Fällen wird ihr Sold nach ihrer Rückkehr in den Iran beschnitten, so dass ihre Familien in großem Elend sich selbst überlassen werden“.

Der Interviewer des Tolo Fernsehens erwischt Sarif noch einmal bei einer Lüge: „Kennen Sie die Zahl der Todesopfer unter den Afghanen in Syrien?“ fragt er. Sarifs Antwort: „Ich kenne nicht die genaue Zahl, aber…“. Um bei der weiteren Nachfrage des Interviewers, wer denn die Zahl der Toten kenne, auszuweichen, gibt Sarif an: „Aber wir geben den Angehörigen eine Entschädigung. Wir unterstützen die Familien derjenigen, die zu Märtyrern – für ihre Sache – werden “.

Der Interviewer gibt sich damit nicht zufrieden. Er fragt rhetorisch: „Nach iranischem Gesetz ist es den Afghanen nicht erlaubt, eine SIM Karte für ein Handy zu registrieren. In manchen Orten dürfen sie keine Schule besuchen. Sie werden getötet (von iranischen Kräften auf der Straße). Sie dürfen keine Parks oder andere öffentliche Orte nur aus Interesse besuchen, sie können also die Bewegungsfreiheit haben, um nach Syrien zum Kämpfen zu gehen?“
In einem Bericht vom Juni 2018 zitierte Afghanistans Aryana Fernsehen einen Befehlshaber der Fatemiyoun im Iran, der angab, dass es unter den afghanischen Truppen, die unter dem Kommando des IRGC stehen, 10 000 Opfer gegeben habe.

Zahir Mojahed, der Kulturbeauftrage der Fatemiyoun, sagte gegenüber der gleichen Fernsehstation aus, dass zu den Opfern 2000 Tote und 8000 Verwundete zu rechnen seien.

Die virtuelle US Botschaft im Iran twitterte auch über das Interview des Außenministers der Mullahs und bezeichnete Sarifs Äußerungen als Lügen und schrieb: „Mehrere Organisationen halten weiterhin die Nachrichten über die Taktiken des IRGC fest bei dem Zwingen afghanischer Flüchtlinge zum Dienst im Kampf als ausländische Kämpfer“. Die virtuelle Botschaft bezieht sich auf ein Interview der New York Times mit einem 17jährigen Afghanen, der der Zeitung gegenüber aussagt, dass das Regime afghanische Staatsbürger im Alter zwischen 15 und 17 als Soldaten in der „ersten Welle“ der Angriffe benutzt, wo es mehr Opfer gibt“.