NWRI- Am Dienstag hatte die iranische Opposition berichtet, dass mehr als 382.600 Menschen durch Covid-19 im Iran gestorben sind. Selbst die fingierten Zahlen des Regimes steigen nun rapide an und sprechen von Hunderten täglichen Toten.
Mit Tausenden Toten jeden Tag kann man davon sprechen, dass fast jede iranische Familie einen Angehörigen verloren hat. Viele Menschen könnten heute noch leben, wenn das Regime nicht so eine inhumane Covid-19 Politik betrieben hätte. Diese Politik begann mit Vertuschung und Inaktivität und erreichte seinen Höhepunkt, nachdem der oberste Führer Ali Khamenei im Januar international anerkannte Covid-19 Vakzine verbot.
Die Covid-19 Krise im Iran hat nun einen Punkt erreicht, wo selbst Vertreter des Regimes und die staatlichen Medien einen Teil der Krise zugeben müssen.
„Nichts hat sich seit dem 25. Februar 2020 verändert. Es gibt kein Management gegen das Coronavirus. Wir haben dem Virus freie Hand gelassen und einige Leute haben davon profitiert. Es interessiert sie nicht, dass die Menschen zu Tausenden sterben“, schrieb am Dienstag die staatliche Zeitung Javad, die Verbindungen zu den Revolutionsgarden (IRGC) hat.
„Der stellvertretende Gesundheitsminister Iraj Harirchi hat gesagt, dass die offizielle Zahl der Toten um 250 oder 300 Prozent steigen wird. Ich sagte hingegen, dass die offizielle Todeszahl und das Siebenfache steigen wird! Laut der Statistiken, die ich seit Beginn der Coronavirus Pandemie erhalte, ist zu erkennen, dass in mehreren Regionen ein Anstieg der Todeszahlen um das Siebenfache zu erwarten ist. Im September 2020 haben wir 350.000 erwartet, doch da wurden einige Details fingiert“, ergänzt Javan und zitiert dabei einen Professor für Statistik und Epidemiologie von der medizinischen Universität in Teheran.
Am Montag schrieb die Zeitung Jahan-e Sanat, dass die Covid-19 Lambda Variante „im Norden des Iran festgestellt wurde.“
„Die Lambda Variante ist widerstandsfähiger und ansteckender als die früheren Varianten. Die Prozentzahl der Infektionen und die Schwere der Krankheit steigt bei jeder Mutation um 200 Prozent. Die Kombination dieser Variante ist schrecklich“, schrieb Jahan-e Sanat.
Der neue Präsident des Regimes, Ebrahim Raisi, behauptete, dass das Regime mehr als 60 Millionen Dosen eines eigenen Vakzins produzieren wird. Seitdem das Regime die generelle Impfung verzögert hat, wurde der Iran von schweren Covid-19 Wellen und verschiedenen Mutationen getroffen und die Vakzine sind nicht mehr länger effektiv.
„Es sollte nicht vergessen werden, dass die Vakzine nun weniger effektiv sind. Das US Forschungszentrum hat die Impfstoffe von Pfizer und Moderna gegen die Lambda Variante getestet und die Effektivität der Vakzine sank und das 3,5-fache. Die Effektivität anderer Vakzine gegen diesen Strang wird ebenfalls reduziert.“
Die Zeitung Javan gibt zu, dass die wahre Zahl der Covid-19 Toten bei über 700.000 liegen dürfte. Es gilt dabei zu bedenken, dass Khamenei Covid-19 Impfstoffe verbot und stattdessen einen sogenannten „heimischen Impfstoff“ priorisierte. Die IRGC und ihre Frontunternehmen sowie die Stiftungen unter der Aufsicht von Khamenei haben davon profitiert.
Die Zeitung Arman gab am Montag zu, dass „einer der Gründe für das Scheitern der Impfungen in der korrupten Geschäftspraxis liegt.“ Arman schreibt weiter:“ Die erste Sache, die man ansprechen muss, ist die Veröffentlichung verschiedener iranischer Impfstoffe im letzten Jahr. Die zweite Sache ist, dass die Behörden keinen Impfstoff gekauft haben. Seit Februar 2021, als die Impfungen in unserem Land begannen, haben nur 5.531.257 Menschen ihre zweite Dosis erhalten. Dies macht den Iran zu einer der Länder, die als Erste Mutationen von Covid-19 hatten und die Menschen zahlen den Preise dafür mit ihrem Leben.“
Die Pharmazeutische Holding Barkat wurde mit der Produktion des sogenannten heimischen Impfstoffes beauftragt. Seine Muttergesellschaft besitzt 60,6 Prozent an der Alborz Investmentgruppe, der zweigrößten Holding im pharmazeutischen Bereich im Land. Das Unternehmen gehört der Stiftung „Anweisung von Imam Chomeini (EIKO)“ und steht unter der Kontrolle von Khamenei.
Als Raisi Mohammad Mokhber, den früheren Chef von EIKO, als Chef seines Beraterstabes ernannte, versprach er erneut, dass nun Vakzine für jeden Iraner bereit stehen, doch auch das erwies sich als leeres Versprechen.
Khamenei nutzt Covid-19, um die rebellische iranische Gesellschaft zu paralysieren und weitere Aufstände zu verhindern. Die Krisen im Iran verschärfen sich und die staatlichen Medien geben zu, dass das Regime darin gescheitert ist, die Gesellschaft ruhig zu stellen und dass sich stattdessen der Hass des Volkes vergrößert hat.„Diese Situation hat die Gesellschaft in ein Risiko der Depression, der spontanen und obsessiven Unruhe und des sozialen Unmuts verwandelt. Die aktuellen Krisen heilen nicht und sie haben langfristige Effekte. Wenn wir heute an eine Lösung in naher Zukunft denken, dann werden wir einen hohen Preis dafür zahlen“, warnte am 17. August die Zeitung Atab-e Yazd.