NWRI- Am 29. Januar 2022 hielten Lehrer und Erzieher im Iran Protestveranstaltungen und Sitzstreiks an ihren Arbeitsplätzen ab. Zu den Demonstranten zählten auch Lehrer im Ruhestand. Sie forderten die vollständige Umsetzung eines „Rankingsystems für Lehrer“, die beschäftigt sind und die Umsetzung von Lohnanpassungen für Lehrer im Ruhestand, damit diese die Inflation ausgleichen und ihre notwendigen Güter bezahlen können.
Vor den landesweiten Sitzstreiks gab eines einen Aufruf der Lehrer im ganzen Land, die Protestaktionen in den nächsten 10 Tagen fortzusetzen. Für Montag sind weitere landesweite Protestveranstaltungen im gesamten Iran angekündigt.
Die protestierenden Lehrer hielten folgende Plakate:
Wir hören Versprechungen und sehen keine Gerechtigkeit.
Wir halten bis zum Sieg zusammen.
Gefängnisse sind kein Ort für Lehrer.
Wir tolerieren keine Unterdrückung und keine Diskriminierung.
Inhaftierte Lehrer müssen frei gelassen werden.
Bildung für die Studenten des Landes.
Rechte einfordern ist kein Verbrechen.
Am 15. Dezember 2021 verabschiedete das Parlament des Regimes ein Gesetz mit dem Namen „Rankingsystem für Lehrer“, welches – selbst wenn es umgesetzt würde – die minimalen Lebensbedingungen für Lehrer nicht erfüllt. Die Lehrer beschrieben das Gesetz als Dolchstoß für das Rankingsystem und kündigten weitere Proteste an.
Am 23. Dezember 2021 protestierten Lehrer und Erzieher in mehr als 100 Städten im Iran, um gegen die unterdrückende Politik des Regimes und die Verabschiedung des Gesetzes durch das Parlament zu protestieren.
Die Proteste gehen trotz Einschüchterungen durch das Regime weiter. Zu den Maßnahmen gehört, die Demonstrationen als „Sicherheitsgefährdung“ einzuschätzen und sie als „von den Feinden des Staates kontrolliert“ zu bezeichnen, damit weitere Unterdrückung möglich ist.