Al-Maliki verliert Machtkampf gegen Al-Abadi

Al-Maliki verliert Machtkampf gegen Al-Abadi

Erstellt: 11. August 2014

Die Zeit Online. 11.08.2014- Iraks Ministerpräsident al-Maliki steht vor dem politischen Aus: Die USA und die Schiiten haben ihm die Unterstützung entzogen, neuer Premier soll Haidar Al-Abadi werden.
Der schiitische Politiker Haidar al-Abadi soll an der Spitze einer künftigen Regierung im Irak stehen. Präsident Fuad Massum beauftragte ihn mit der Regierungsbildung. „Das Land ist jetzt in Ihren Händen“, sagte Massum an al-Abadi gerichtet bei einer kurzen Zeremonie in Bagdad, die im Fernsehen übertragen wurde. Er hoffe, dass es al-Abadi gelingen werde, innerhalb der nächsten 30 Tage ein Kabinett zusammenzustellen, dass in der Lage sei, das irakische Volk zu schützen.Mit der Benennung geht Massum auf Distanz zum umstrittenen amtierenden Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki. Die Allianz schiitischer Parteien im Irak hatte den stellvertretenden Parlamentspräsidenten al-Abadi zuvor bereits als Nachfolger nominiert.
Beobachter hoffen nun auf eine baldige Bildung einer Regierung unter stärkerer Einbeziehung von Sunniten und Kurden, die sich dem Aufstand der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) entgegenstellen soll. Die bisherige schiitisch dominierte Regierung und vor allem al-Maliki selbst war eine Ausgrenzung der Minderheiten vorgeworfen worden.Die großen Parteien in Bagdad streiten seit Wochen darüber, wer nächster Regierungschef wird. Nach Sunniten und Kurden hatten auch immer mehr Schiiten den Rückzug des schiitischen Politikers al-Maliki aus dem Amt gefordert. Sie machen ihn für den Vormarsch der IS verantwortlich.