NWRI- Die wirtschaftlichen Krisen des Iran, die ihre Wurzel in einer wuchernden staatlichen Korruption haben, bedeuten tiefes Leiden für das Volk und lassen es in den Abgrund absoluter Armut fallen.
Die derzeitige Situation hat Amtsträger und staatliche Medien gezwungen, die finanziellen Kalamitäten des Landes zuzugeben.„19,7 Millionen Menschen im ganzen Iran sind grundlegender Ausstattungen zum Leben beraubt, wie Wohnung, Beschäftigung, Schulbildung für die bis 12jährigen, Gesundheit, Nahrungsmittel und Kleidung“, erklärte Ali Agha-Mohammadi, ein Mitglied des Schlichtungsrats des Regimes laut der staatlichen Zeitung Setar-e Sobh („Morgenstern“) vom 21. Mai.
Das wurde von dem Mitglied des Parlaments Behrouz Mohebi bestätigt: „Leider leben fast 20 Millionen Menschen im Land in ungünstigen Umständen und es gibt etwa 3 Millionen Haushalte, die sich in absoluter Armut befinden. Diese Zahlen sind auch im Wohlfahrtssystem bekannt und diese Menschen sollten ernsthafte und grundlegende Hilfe erhalten“, zitierte Setar-e Sobh Mohebi.
„Die Armut und das Leiden der Menschen ist tiefer als es irgendjemand verstehen kann. Die Situation ist schlimmer als die Zahlen es darstellen. Die Zahl der Menschen, die unter der Linie der absoluten Armut leben, ist heute noch höher“, so gibt Setar-e Sobh eine Äußerung von Hossein Ragfar wieder, eines mit dem Staat verbundenen Ökonomen, der damit auf die bekanntgegebenen manipulierten Zahlen antwortete.
Seit Jahren haben das iranische Regime und seine Apologeten versucht, die Schuld den Sanktionen zuzuschieben als dem einzigen Schurken bei der wirtschaftlichen Instabilität. Während die Sanktionen einen Sekundäreffekt haben und die wirklichen Probleme in der durchgehenden Korruption des Regimes zu suchen sind, muss darauf hingewiesen werden, dass die Sanktionen als Antwort auf das aggressive Verhalten des Regimes auferlegt wurden und dass sie aufgehoben werden könnten, wenn sie dort mit den ungesetzlichen Aktivitäten aufhören würden.
„Der Hauptpunkt ist, dass dieses System nicht imstande ist, das Wohlergehen der Menschen des Landes zu fördern. In anderen Ländern der Welt erreichen sie die Wohlfahrt der Menschen ohne Öleinkünfte und durch das Erheben von Steuern von Eigentümern haben sie eine aktive und dynamische Wirtschaft geschaffen“, meinte Ragfar dazu.
Statt den mit dem Staat verbundenen reichen Leuten und Amtsträgern Steuern aufzuerlegen, hat die Regierung Ebrahim Raisis die Steuern für die einfachen Leute erhöht, die kaum über die Runden kommen. Die großen finanziellen Institute, die von den Revolutionsgarden (IRGC) und dem Obersten Führer Ali Khamenei kontrolliert werden, sind grundsätzlich von der Besteuerung ausgeschlossen.
Ragfar bestätigt das stillschweigend, wenn er sagt: „Die Leute, die die Steuereinnahmen stabilisieren müssen, sind die gleichen, die die Steuern zahlen müssten, was aber in diesem Land in der Regel nicht passiert, deshalb kann unter solchen Voraussetzungen der derzeitige Stand der Einkommensverteilung nicht organisiert werden“.
Khameneis hat die Wirtschaft in absolutem Würgegriff, wobei die Stiftungen des IRGC und seine eigenen Institutionen als primäre Sammelbecken für die finanziellen Ressourcen des Landes dienen, die letzten Endes alle in ihren Taschen landen.
Der sogenannte „Privatisierungsplan”, der von Khamenei 2004 vorgestellt wurde, hat die wirtschaftliche Hegemonie des IRGC nur legitimiert, indem er ihm erlaubt hat, seinen Zugriff auf alle Facetten der Wirtschaft des Iran zu straffen mit seinem Netz von „privaten“ Frontfirmen, das sehr wirksam jedes Potential für wirtschaftlichen Fortschritt blockiert.
„Um wirtschaftliches Wachstum zu realisieren, sollten bestimmte Institutionen aus der Wirtschaft entfernt werden. Solange sie in der Wirtschaft des Landes aktiv sind, werden wir keine bedeutenden Änderungen erleben und die Situation wird sich nicht verbessern“, meinte Ragfar hierzu.
Der derzeitige Zustand der Wirtschaft des Iran hat einen Funken von Widerspruch entzündet und die Gesellschaft in ein veritables Pulverfass verwandelt. Der jetzige landesweite Aufstand wurde primär von den elenden finanziellen Aussichten des Landes ausgelöst und genährt, wozu sich die dreiste Weigerung des Regimes gesellte, sich umgehend mit dem Problem zu befassen.
Das iranische Volk hat das Regime als die eigentliche Ursache seines Leidens ausgemacht in seinem Protestslogan, der laut und klar ausspricht: „Armut, Korruption und hohe Preise – wir werden weitermachen bis zum Regimewechsel“.