Inflation im Iran steigt über 50 Prozent

NWRI- Die Zeit des iranischen Neujahrsfestes, das Ende März gefeiert wird, sollte für die Bevölkerung eigentlich eine glückliche Zeit sein, eine Zeit, wo sie dort in eine positive Zukunft mit mehr Wohlstand schauen. Zweifellos werden sie wieder mehr Wohlstand haben, aber die Noruz Feiern in diesem Jahr wurden überschattet von den vielen Überschwemmungen im ganzen Land.

Die Menschen haben also zum einen mit den verheerenden Wirkungen des Hochwassers zu tun, zum anderen aber auch mit der Inkompetenz des Regimes beim Umgang mit den Folgen. Statt den Menschen zu helfen und Vorsorge zu treffen, um die Ausbreitung des Hochwassers zu stoppen, hat das Regime entweder die Situation ignoriert oder sie als Gelegenheit genutzt, um die Schuld weiterzugeben.

Jetzt wurde klar, dass die wirtschaftliche Krise weitergeht, ohne dass es Zeichen für Erleichterungen gibt. Im ersten Monat dieses Neuen Jahrs im Iran vom 21. März bis 20. April betrug die Inflation 51,4 Prozent. Das ist ein Anstieg um mehr als 50 Prozent seit dem gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr.

Diese riesige Zunahme der Inflation bedeutet einen massiven Anstieg der Preise. Die Preise für Nahrungsmittel, Tabak und Getränke sind jetzt um 85,3 Prozent höher als vor zwölf Monaten.

Die Landeswährung – der Rial – hat im Laufe der Jahre so viel an Wert verloren und die Menschen haben ihre bescheidenen Ersparnisse dahinschwinden sehen, dass sie sich abstrampeln müssen, um für die ständig steigenden Preise für die einfachsten Dinge aufzukommen.

Der größte Verlust am Wert des Rial erfolgte im letzten Jahr, als US Präsident Trump bekannt gab, dass die Vereinigten Staaten aus dem Gemeinsamen Umfassenden Maßnahmeplan (JCPOA) aussteigen. Zu Beginn 2018 wurde ein US Dollar für etwa 40 000 Rial gehandelt. Jetzt liegt der Kurs auf dem freien, nicht von der Regierung bestimmten Markt bei etwa 140 000 Rial.

Das rührt alles von den strammen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran her. Obwohl die Bevölkerung des Iran erneut vom Druck auf das iranische Regime negativ betroffen war, ist das etwas Notwendiges, das das Volk begrüßt. Es weiß, dass nichts sich je ändern wird, wenn nicht bedeutender internationaler Druck auf das Regime ausgeübt wird. Änderungen sind aber das, was das Volk wirklich will.

Die Menschen setzen das Regime so sehr unter Druck, wie sie können, aber der internationalen Mächte müssen sie unterstützen mit der jeweils eigenen Art des Drucks. Ohne solche strammen Sanktionen ist die Langlebigkeit des Regimes garantiert.

Die Trump Administration hat klargestellt, dass das Ziel der Sanktionen darin besteht, das Regime von den Einkünften abzuschneiden, die es für terroristische Aktivitäten in der Region benutzt. Vor kurzem wurde bekannt gegeben, dass das Corps der Islamischen Revolutionsgarden (CIRG) in der Liste der Auswärtigen Terroristischen Organisationen (FTO) geführt wird. Das wird sich auch auf die Einkünfte des Regimes auswirken, weil das CIRG einen großen Teil der Wirtschaft des Landes kontrolliert. Eine Begrenzung der Einkünfte des CIRG wird ihm weniger Ressourcen dafür übriglassen, gegen das Volk vorzugehen.