Iran: Insider behauptet, USA zielen auf Kern des Kleriker-Regimes

NWRI-

Die tiefsitzende Angst des iranischen Regimes vor einem Zusammenbruch trat zutage in einem TV-Interview, das Hassan Kazermi Ghomi gegeben hat, ein früherer Befehlshaber der IRGC Quds Armee und Ex-Botschafter Teherans in Irak und Afghanistan. Kazemi äußerte sich am 1. April im staatstreuen Ofogh TV und stellte alarmierende Behauptungen auf über Forderungen  der USA, die Grundfesten der Kleriker Diktatur ins Visier zu nehmen.

Kazemi Ghomi erklärte, dass Washington verlangt habe, dass das IRGC aufgelöst und ins konventionelle Militär überführt werden solle, dass die regionalen Proxy Kräfte auch aufzulösen und die Reichweite iranischer Raketen auf 200 km zu begrenzen seien. Er fügte hinzu, dass die Amerikaner außerdem die Beseitigung aller postrevolutionären Institutionen, besonders des Büros des Obersten Führers,  verlangt hätten; seine Worte: „Was wollen die Amerikaner von uns? Sie wollen, dass wir uns nicht in die Belange der Region einmischen, dass wir die Reichweite unserer Raketen auf 200 km verkürzen und alle regionalen Widerstandskräfte entwaffnen. Das bedeutet einen Abbau von allem, was die Islamische Republik seit der Revolution geschaffen hat“.

Kazemi Ghomi warnte außerdem davor, dass die Erfüllung dieser angeblichen Forderungen einem Abbau der Sicherheitsarchitektur des Regimes gleichkämen, darunter eben auch der regionalen Proxys und der Raketenrüstung. „Das amerikanische Ziel ist klar das, unsere Verteidigungsmacht zu beseitigen und damit alle Institutionen, die etabliert wurden, um die Revolution zu schützen. Wenn das geschieht, wird von der Islamischen Republik nichts mehr übrig bleiben“, stellte er fest und betonte, dass er überzeugt sei, dass diese Forderungen darauf abzielten, die Grundstrukturen als solche zu zerstören, die das Regime an der Macht halten.

 

Wer ist Hasan Kazemi Ghomi?

Kazemi Ghomi ist eine Langzeitfigur im Corps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) des Iran, besonders in dessen Quds Armee, deren Spezialität extraterritoriale Operationen und unkonventionelle Kriegsführung sind. In seinem persönlichen Hintergrund und Karriereverlauf stechen seine tiefe Verstrickung in die Bemühungen des IRGC hervor, den Einfluss des Regimes im ganzen Vorderen Orient und darüber hinaus auszudehnen, oft unter dem Schleier diplomatischer Rollen, die seine militärischen und geheimdienstlichen Aktivitäten verhüllen.

Als hochrangiger Befehlshaber in der Quds Armee entwickelte er seine Reputation beim Vorbereiten von terroristischen Operationen und dem Knüpfen eines Netzes von Agenten, die loyal zu Teherans terroristischer Agenda stehen. Kazemi Ghomi war nicht nur an militärischen Operationen beteiligt, sondern spielte auch eine Schlüsselrolle beim Sammeln von nachrichtendienstlichen Informationen und in verdeckten Operationen in der Region.

Laut Berichten des Iranischen Widerstands betrieb Kazemi Ghomi ein Netz von Agenten und Proxys unter der Aufsicht der Botschaft des Iran in Bagdad, wobei er seinen Diplomatenstatus dazu benutzte, um im Irak Aktionen der Spionage und Terrorismus durchzuführen.  Er unterhielt enge Verbindungen zu hohen Befehlshabern der IRGC Quds Armee, darunter Brigadegeneral Ahmad Foruzadeh und Brigadegeneral Hamid Tagavi. Außerdem förderte er das Training militanter Gruppen durch Kollaboration mit der Badr Organisation, indem er Agenten zum Training für Terrorismus in den Iran schickte unter dem Vorwand religiöser Pilgerschaften.

In seiner Amtszeit als Botschafter im Irak war Kazemi Ghomi aktiv involviert in  Bemühungen zur Entfernung  der Organisation der Volksmudschahedin des Iran (PMOI/MEK) aus dem Irak, ein Hauptziel der Strategie  des Regimes in der Region. Auch nachdem er aufhörte Botschafter zu sein, setzte das Regime ihn weiterhin im Irak ein als ‚Chef des Hauptquartiers für die Rekonstruktion der Heiligen Schreine‘, was es ihm erlaubte, seine Operationen weiterzuführen ohne auf Diplomatie Rücksicht nehmen zu müssen.

 

Unter der Präsidentschaft von Ebrahim Raisi wurde er zum Besonderen Repräsentanten des Präsidenten in Afghanistan ernannt und festigte damit seine Rolle in der aggressiven Politik des Iran in der Politik in der Region. Seine Äußerungen in dem Interview werden als bedeutungsvoll angesehen angesichts seiner prominenten Rolle in den regionalen Strategien Teherans und seinen starken Beziehungen zu den am meisten militanten Fraktionen des Regimes.

Kazemi Ghomis Einlassungen spiegeln das zentrale System der Überzeugungen des Regimes wieder: Es werde nicht überleben, wenn es gezwungen werde, seine langen Arme des Terrors, der Massenvernichtungswaffen und seiner mittelalterlichen Regentschaft eines tyrannischen Obersten Führers abzulegen. Obwohl die USA nie offiziell erklärt haben, sie strebten nach einem Regimewechsel, so ist doch klar, dass Teherans Führung zu schwach ist, irgendeine Änderung bei seiner repressiven Politik und seinem Terrorismus zu überstehen, was deutlich macht, dass sein reines Überleben davon abhängt, dass es seine repressiven und destabilisierenden Taktiken perpetuiert.