Iran: Terrorverdächtiger gibt Ratschläge über Terrorbekämpfung
Von Javad Dabiran
Manchmal fragt sich der Menschenrechtsaktivist, um die deutschen Massenmedien einfach nur uninformiert und naiv in Sachen islamistischem Terrorismus sind oder ob sie einfach nur ein bestimmtes Bild des internationalen Terrorismus zeichnen müssen.
Anders sind solche Beiträge wie der in der FAZ (04.04.2016 – „Terrorgefahr in Nahost: Saudi-Arabien und Iran sollten zusammenarbeiten“) erschienene Artikel des sogenannten „Iran – Experten“ Seyed Hossein Mousavian nicht zu erklären, in dem er sich in epischer Breite über den Krieg und das Chaos im Mittleren Osten auslässt. Er empfiehlt allen Ernstes, dass Saudi-Arabien und der Iran zusammen arbeiten sollten, um den Krieg in Syrien zu beenden und dass „dysfunktionale Regierungen“ im Nahen Osten keine Alternativen zum internationalen Terrorismus anbieten. Dabei ist Seyed Hossein Mousavian selbst dringend verdächtig in seiner Funktion als iranischer Botschafter an einem Terrorakt in Berlin beteiligt gewesen zu sein.Denn vor allem seine Zeit als Botschafter des Iran in Berlin von 1990 bis 1997 ist eng verknüpft mit dem Terroranschlag auf das Restaurant Mykonos 1992 in der Hauptstadt. Bei dem Anschlag, der im Rahmen eines Treffens von wichtigen Vertretern kurdischer Exilpolitiker (KDPI) verübt wurde, wurden vier Menschen erschossen. Der Anschlag gilt als erwiesener Staatsterrorakt durch den iranischen Geheimdienst VEVAK und in dieser Zeit war die iranische Botschaft Sitz von VEVAK-Zentrale in Deutschland (Legalresidentur).Nach dem Anschlag, der von höchster Ebene vom iranischen Regime geplant wurde, wurden vier Diplomaten aus der iranischen Botschaft des Landes verwiesen und Mousavian wurde aufgefordert, in den Iran zurück zu kehren, gegen den damaligen iranischen Geheimdienstminister Fallahian besteht bis heute ein Haftbefehl in Deutschland. Das sind die Fakten, die aus dem Gerichtsprozess und den Dokumenten des iranischen Widerstandes ersichtlich sind.Die Botschaften des iranischen Regimes waren immer schon ein zentraler Platz für die Organisation von Terrorakten und anderen Unterwanderungsaktivitäten. Im Irak organisiert die iranische Botschaft seit 2009 intensiv Terrorakte gegen Tausende iranische Dissidenten der Volksmojahedin Iran, der größten verbliebenen Oppositionsgruppe im Iran und Irak und sorgte für sechs Massaker und Raketenanschlägen auf das Camp, bei denen weit über 100 Menschen starben und über 1000 verletzt wurden. Auch im Bahrain und anderen Ländern fallen immer wieder die iranischen Botschaften ins Visier der Ermittlungsbehörden bei der Aushebung von Terror- und Schläferzellen.Der Iran unter den Mullahs ist kein Lösungsfaktor im Krieg im Nahen Osten, sondern er ist das zentrale Problem. Es wird gerne in all den Berichten verschwiegen, dass das iranische Regime seit Jahrzehnten Terrorgruppen vom Libanon (Hisbollah) bis zu den Huthi Rebellen im Jemen unterstützt. Die Huthi Rebellen arbeiten seit über 15 Jahren mit dem iranischen Regime gemeinsam an dem Sturz der Regierung im Jemen und diese Kooperation existierte weit vor dem Entstehen von ISIS und anderer meist sunnitischer Terrorgruppen. Es wird vergessen, dass der Iran von Beginn an den Export von Terrorismus und Fundamentalismus als Grundpfeiler seines Machterhaltes (neben der Unterdrückung des Volkes und dem Bau von Kernwaffen) gesetzt hat, vor allem aber nach der verheerenden Niederlage im Iran/Irak Krieg, als den Mullahs deutlich wurde, dass eine Konfrontation mit Armeen weniger Sinn macht, als über Terrorismus und Fundamentalismusexport die Länder sukzessive zu destabilisieren.Dieser „Urvater des islamistischen Terrorismus“ hat mit seiner Unterwanderung der Regierungen im Irak (vor allem nach dem Abzug der US Truppen 2009) und weit vor dem Bürgerkrieg in Syrien (unter anderem durch Bestechung syrischer Generäle und Offiziere) diese Länder destabilisiert und sie haben die Sunniten seit Jahrzehnten verfolgen und abschlachten lassen. Das ist die blanke Wahrheit des Syrien/Irakkrieges und nichts anderes und man braucht bloß die iranischen Dissidenten in Camp Liberty (ehemals Camp Ashraf) fragen, wie der Irak seit Ende des Iran/Irakkrieges vom iranischen Regime unterwandert wurde und man wird viele Antworten finden, unter anderem in dem Betrachten der sog. Quds Einheiten, einer extra für Terror- und Miltäreinsätze im Ausland gegründeten Untereinheit der Islamischen Revolutionsgarden.Mousavian hat eigentlich nur einen Grund, der dafür spricht, dass er sich medial zum „Nahost – Experten“ aufschwingen und solche Artikel verbreiten darf: Hassan Rohani schloß bei seiner ominösen Europatour der letzten Wochen in Paris Wirtschaftsverträge in Höhe von Schätzungsweise 23 Milliarden Euro ab, unter anderem mit dem deutschen Kooperationspartner Airbus und später in Italien Wirtschaftsverträge in Höhe von 17 Milliarden Euro und auch deutsche Wirtschaftsvertreter kamen bei ihren beschämenden Kotau-Auftritten im Iran sicher mit dem ein oder anderen Wirtschaftsdeal nach Hause.