NWRI-
Der Iran ist Schauplatz täglicher Proteste. Arbeiter verlangen ihre lange nicht ausgezahlten Löhne, die Arbeitslosigkeit steigt rapide und die Produktion steht kurz vor dem Abbau mit der täglichen Schließung von Fabriken.
Dennoch versucht das Mullah-Regime seine verheerende Rolle herunterzuspielen und es wird behauptet, es werde ab jetzt positive wirtschaftliche Indikatoren geben. Das ist weit von dem entfernt, was wirklich passiert.Die staatlichen Medienanstalten sagen unter Berufung auf die Weltbank, dass die Position des Iran im Jahr 2020 im Ease of Doing Index gegenüber 2019 um 11 Plätze zurückgefallen ist. Daneben führen die staatlichen Medien auch einen Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom 28. Oktober an, in dem es heißt: „Der IWF Bericht deutet darauf hin, dass der Iran einen Ölpreis von 194,6 $ je Barrel bräuchte, um seinen Budget im nächsten Jahr ausgeglichen gestalten und die Kürzungen darin durch die US Sanktionen kompensieren zu können“.
Der Preis der OPEC liegt bei 62 $ je Barrel, ein Drittel dessen, was das iranische Regime braucht. Der IWF sagt auch, dass erwartet wird, dass die Wirtschaft des Iran in diesem Jahr wegen der Sanktionen um 9,5 % schrumpft. Zuvor war noch von einer Schwächung um 6 % die Rede.
Der IWF berichtet: „Ein Verfall der iranischen Währung nach der Wiedereinsetzung der Sanktionen hat den Außenhandel des Iran zum Erliegen gebracht und die jährliche Inflation gesteigert, die nach der Voraussage des IWF bei 35,7 % in diesem Jahr und bei 31 % im kommenden Jahr liegen wird. Es wird erwartet, dass [der Iran] in diesem Jahr ein fiskalisches Defizit von 4,5 % hat und 5,1 % im kommenden Jahr“.
Trotz des negativen Berichts des IWF über die wirtschaftliche Situation des Iran und die andauernde wirtschaftliche Krise verbreiten die staatlichen Medienanstalten weiterhin Lügen: Die staatliche Nachrichtenagentur ISNA behauptet irreführend, dass die „neuesten Schätzungen des IWF zeigen, dass die großen Indikatoren des Iran für die Wirtschaft zunehmen“.
Vertreter des Regimes geben aber zu, dass es andauernde und sich verstärkende wirtschaftliche Krisen in verschiedenen Aspekten der Wirtschaft des Iran gibt.
Am 29. Oktober schreiben staatliche Medienanstalten bezugnehmend auf einen Bericht aus dem Forschungszentrum des Parlaments (Majlis) des Regimes: „Eines der wichtigsten Feldfrüchte des Iran ist Baumwolle. Die Verringerung von dessen Anbaufläche hat aber dazu geführt, dass das Angebot von 40 % der industriellen Produktion auf 13 % zurückgegangen ist. Der Iran ist damit zum Importeur von Baumwolle geworden“.
Der Bericht sagt dazu: „Baumwolle ist in jeder Wirtschaft wichtig wegen der Schaffung von Beschäftigung, so dass manche vom weißen Gold sprechen. Die Bedeutung der Baumwolle für die Schaffung von Beschäftigung rührt daher, dass ein Job beim Anbau von Baumwolle 5 Jobs in Industrien hervorbringt, die damit im Zusammenhang stehen“.
Die staatliche Nachrichtenagentur Entekhab zitiert einen der Ökonomen des Regimes, der feststellt, dass der Rückgang auf dem Wohnungsmarkt bis zum Anbruch des Neuen Jahrs weitergehen wird. Im letzten Jahr sind die Preise dort um 200 % gestiegen“.
Dazu äußert der betreffende Ökonom: „Vielleicht [werden] die Preise in den nächsten Monaten um 20 % zurückgehen. In den Jahren 1985 und 1986 gab es gerade so wie heute einen scharfen Rückgang beim Handel. Dennoch erlebten wir eine Abnahme von 20-30% bei den Preisen. Jetzt aber gibt es keine solche Abnahme, sondern wir haben stattdessen [eine] Zunahme bei den Preisen um 200 %. Ein Haus mit 8 Millionen Toman (etwa 695 $) je Quadratmeter wird jetzt für 24 Millionen Toman (etwa 2000 $) verkauft“.
Mohammad Pejman, der stellvertretende Minister für Straßen und städtische Entwicklung, räumt ein, dass 2000 Projekte zum städtischen Wiederaufbau auf ihre Budgets warten und dass es ein Desaster gibt, wenn ihnen keine Budgets zugeteilt werden.
Ein anderer Ökonom des Regimes, Farshad Momeni, warnt: „Die extrem formalistischen und ökonomistischen Ansätze, die sich in der Marktorientierung gezeigt haben, haben eine Mentalität geschaffen, die wirtschaftliche Themen als abstrakte Fragestellungen behandelt und überholte Methoden zur Behandlung der Nationalökonomie benutzt. Jede auf Inflation setzende Politik geht davon aus, wie viel Geld die Regierung insgesamt schafft und wie es ausgegeben werden sollte. Manchmal räumt die Regierung die negativen Konsequenzen dieser Politik ein, nämlich die Arbeitslosigkeit. Schätzungen zeigen, in welchem Maße die Missachtung der Konsequenzen einer auf Inflation setzenden Politik zu einem systematischen Scheitern der Wirtschaft führt“.