NWRI- Der iranische Devisenmarkt erlebt eine beispiellose Volatilität, da der Wechselkurs des US-Dollars und anderer ausländischer Währungen Rekordhöhen erreicht. Jüngsten Berichten zufolge ist der US-Dollar auf dem freien Markt in Teheran auf 91.250 Toman gestiegen, was einem deutlichen Anstieg von 2.200 Toman gegenüber dem Vortag entspricht. Der Euro ist ähnlich auf 94.280 Toman gestiegen , während das britische Pfund nun bei 113.170 Toman gehandelt wird.
Der dramatische Anstieg der Wechselkurse fiel mit zunehmenden politischen Spannungen zusammen. Der iranische Oberste Führer Ali Khamenei bekräftigte kürzlich seine Ablehnung von Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten und erklärte, dass „Verhandlungen mit den USA nichts als Schaden bringen“. Seine Äußerungen signalisieren Teherans anhaltenden Widerstand gegen westlichen Druck und verstärken die Angst vor anhaltender wirtschaftlicher Instabilität.
Die Turbulenzen auf dem Devisenmarkt haben auch den Goldpreis in neue Höhen getrieben. Der Preis einer vollen Bahar Azadi-Goldmünze liegt nun bei 73.810.000 Toman, was die Auswirkungen der Abwertung des Rial und der zunehmenden Besorgnis der Anleger über die wirtschaftliche Unsicherheit widerspiegelt.
Die jüngste Abwertung des iranischen Rial folgte der Entscheidung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, die Sanktionen gegen den Iran auszuweiten und zu verschärfen. Das jüngste Sanktionspaket umfasst umfassendere Beschränkungen für Finanztransaktionen, Ölexporte und den Zugang zu internationalen Bankgeschäften. Ökonomen warnen, dass solche Maßnahmen die Devisenreserven des Iran weiter einschränken und den Inflationsdruck verschärfen werden.
Zusätzlich zur wirtschaftlichen Instabilität eskalieren die regionalen Spannungen weiter. Berichten zufolge haben die Sorgen über eine mögliche militärische Konfrontation mit Israel und die anhaltende politische Pattsituation zwischen dem Iran und dem Westen die Angst vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch verstärkt. Analysten gehen davon aus, dass die Abwertung des Rial anhalten wird, wenn es nicht zu wesentlichen politischen Änderungen kommt.
Der rapide Verfall der iranischen Währung hat Erinnerungen an frühere Währungskrisen wachgerufen. 2018, nach dem Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran, stieg der Wechselkurs des Dollars zum Rial innerhalb weniger Monate von 4.200 Toman auf 19.000 Toman. Experten warnen nun davor, dass eine ähnliche Entwicklung bevorsteht. Einige Prognosen gehen davon aus, dass der Wechselkurs bis Ende des Jahres 110.000 Toman pro Dollar erreichen könnte.
Die iranische Regierung hat keine konkreten Maßnahmen zur Stabilisierung des Devisenmarktes angekündigt. Händler und Investoren sichern sich unterdessen weiterhin gegen weitere Kursverluste ab, indem sie ihre Vermögenswerte in ausländische Währungen und Gold umschichten. Da die Märkte von Unsicherheit beherrscht werden, bleiben die wirtschaftlichen Aussichten für den Iran zunehmend prekär.