Irans Wirtschaft am Boden

NWRI-

Die iranische Wirtschaft war nie so schwach wie in den letzten Jahren. Es gab immer große Fluktuationen – mindestens seit der antimonarchischen Revolution von 1979. Dabei spielten Faktoren wie der Krieg zwischen Iran und Irak in den Achtzigern und die einst internationalen Sanktionen von 2012 bis 2016 eine Rolle, bevor der Gemeinsame Umfassende Maßnahme-Plan (JCPoA) unterzeichnet wurde.

Im vergangenen Jahr gab Präsident Donald Trump bekannt, dass die Vereinigten Staaten das Atomabkommen verlassen und dass die massiven Sanktionen wieder verhängt würden. Das löste eine weitere Periode der wirtschaftlichen Unsicherheit aus, was so beabsichtigt war.

Eine Methode der Messung des BIP besteht darin, von der Parität der Kaufkraft (KKP) auszugehen. Der Internationale Währungsfonds nimmt an, dass in diesem Jahr das BIP im Iran (gemessen an der KKP) 1 627 Milliarden internationale Dollar beträgt. Gemessen am US Dollar wäre es aber 333,6 Milliarden $.

Der Index nach der KKP misst die Kaufkraft der Menschen in einem Land. Die Messung des BIP anhand des US $ gibt kein genaues Bild der Kosten von Gütern und Dienstleistungen und des Lebensstandards. Daher wird für das BIP KKP mit dem US $ herangezogen.

Vor vierzig Jahren war die Tauschrate 70 Rial je Dollar. Heute sind es 130 000 Rial je Dollar. Dies ist ein gewaltiger Unterschied, er zeigt aber, wie überraschend gering die Produktion im Iran ist in Bezug auf US $.

Ergebnisse mit Hilfe der KKP sind viel besser, aber ein Grund dafür ist, dass das Land eine Reihe von Gütern und Dienstleistungen subventioniert – und dies in beträchtlichem Maße. Das lässt es so aussehen, als sei die Kaufkraft viel höher als sie tatsächlich ist.

Eins der Probleme im Iran ist, dass er, statt ein Wachstum zu fördern, das der Wirtschaft zu einer Aufrechterhaltung aus eigener Kraft verhelfen würde, versucht, Stabilität durch Subventionen für Treibstoff und Nahrungsmittel zu erreichen, damit der Anschein erweckt wird, dass der Lebensstandard akzeptabel sei.

Auch können Wirtschaftswissenschaftler nicht wirklich die Lage im Land aufgrund der KKP begutachten, weil die einzigen Statistiken, zu denen sie Zugang haben, die sind, die die Regierung des Iran liefert. Es gibt keine unabhängigen Instanzen, die die Daten überprüfen oder unabhängige statistische Übersichten erstellen könnten, was bedeutet, dass alle Daten mit einer Prise Salz zu genießen sind. Dies besonders, wenn man berücksichtigt, dass die Regierung erfahrungsgemäß bestimmte Probleme über- oder unterbewertet, um die Lage als weniger ernst darzustellen, als sie wirklich ist.

Sich allein auf die KKP zu verlassen, führt zu einer ungenauen Wiedergabe der Wirklichkeit.

Wenn man Irans Position im Vergleich zum Rest der Welt betrachtet, so gibt es ein paar beunruhigende Eckpunkte. Zum Beispiel zeigt der Irak bei aller politischen Unsicherheit und Ungewissheit mehr Stärke der Wirtschaft als der Iran.

Die wirtschaftliche Lage des Landes ist durch eine schwache Politik herbeigeführt worden, die seit Jahrzehnten andauert. Misswirtschaft ist auch ein wichtiger Faktor, der die derzeitige Situation erklärt. Das Regime ist nicht bereit, die Verantwortung für seine Fehler zu übernehmen und beschuldigt Einflüsse von außen. Die Antwort liegt mehr im Inneren und die Menschen im Iran wissen das nur zu genau. Das ist einer der Gründe dafür, dass sie sich einen Zusammenbruch des Regimes wünschen.