Streik der iranischen LKW-Fahrer weitet sich trotz Unterdrückung auf aus

In Sanandaj wurden protestierende Fahrer mit Pfefferspray angegriffen, mehrere wurden festgenommen.

Am Sonntag, dem 25. Mai 2025, weitete sich der landesweite Streik der Lkw- und Frachtfahrer am vierten Tag in Folge aus und erreichte 93 Städte in 27 Provinzen. Städte in Ost-Aserbaidschan, West-Aserbaidschan, Ardabil, Isfahan, Alborz, Ilam, Buschehr, Teheran, Chaharmahal und Bakhtiari, Süd-Chorasan, Razavi-Chorasan, Chuzestan, Zanjan, Semnan, Fars, Qazvin, Ghom, Kurdistan, Kerman, Kermanshah, Gilan, Lorestan, Markazi, Hormozgan, Hamadan und Yazd waren Zeugen des Streiks der Lkw-Fahrer.

Die Lastwagenfahrer stellten die Beladung an Terminals und Transitrouten vollständig ein und protestierten gegen hohe Versicherungskosten, niedrigere Dieselquoten, niedrige Frachtraten und weit verbreitete Korruption. Der Streik ist auf Autobahnen, in Garagen, Terminals und Ringstraßen sichtbar. Auf Strecken wie der Isfahan-Teheran Autobahn ist der Verkehr nahezu leer.

In Sanandaj griffen repressive Kräfte Demonstranten mit Pfefferspray an. Das Straßen- und Verkehrsministerium von Chuzestan drohte zudem mit dem Entzug der Ladeberechtigung der Fahrer und deren Entfernung aus dem Fuhrpark, sollte der Streik andauern.

An den Streikorten in einigen Städten wie Kermanshah, Zahedan und Ahar wurden Plakate und Flugblätter mit dem Slogan „Weder Schah noch Mullah“ aufgehängt.

Die Gewerkschaft der Beschäftigten des Busunternehmens von Teheran und Umland richtete heute eine Erklärung an die Lkw-Fahrer: „Streiks und Proteste sind ein gesetzliches Recht der Fahrer und aller Beschäftigten. Die Gewerkschaft der Beschäftigten des Busunternehmens von Teheran und Umland unterstützt Ihren Streik und Ihre berechtigten Forderungen.“

Laut dem staatsnahen Medium „Etemad Online“ ist der Preis für 14-mm Bewehrungsstahl des Isfahaner Stahlwerks um 1.500 Toman auf rund 45.000 Toman gesunken. Dieser Preisrückgang wird auf Störungen in der Lieferkette und Transportunterbrechungen durch den Fahrerstreik zurückgeführt (Etemad Online – 25. Mai 2025).

Aus Angst vor einem sich ausweitenden Streik der Lastwagenfahrer machte Qalibaf, der Sprecher des Mullah-Parlaments, am 25. Mai 2025 ein leeres Versprechen: Er forderte „sofortige und wirksame Aufmerksamkeit“ für die Probleme dieses Sektors. Der stellvertretende Minister für Straßen und Transport erklärte: „Wir werden auf die Forderungen der LKW-Fahrer eingehen.“ Die Nachrichtenagentur der Quds-Brigaden (Tasnim) versuchte, den Streik zu brechen, indem sie ebenfalls „gute Nachrichten“ versprach, darunter Rabatte auf Versicherungen und Treibstoffkontingente.

Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des Nationalen Widerstandsrats Iran, gratulierte den Lkw-Fahrern am vierten Tag ihres Streiks und verurteilte die Verhaftungen und Repressalien gegen sie, insbesondere in Sanandaj. Sie erklärte, diese repressiven Maßnahmen verstärkten nur den Protest der hart arbeitenden Bevölkerung. Aufstand und Widerstand sind der einzige Weg, um sich von Armut, Diskriminierung, Arbeitslosigkeit und systemischer Regierungskorruption zu befreien.

Sekretariat des Nationalen Widerstandsrat Iran (NWRI)

  1. Mai 2025