Teherans Strategie im Jemen zum Scheitern verurteilt

NWRI- Am 5. Januar äußerte der Außenminister des iranischen Regimes, Hossein Amir-Abdollahian, bei einem Treffen in Teheran, das angeblich als „Nationale Konferenz über den Iran und seine Nachbarn“ bezeichnet wurde, etwas, das noch vor vier Wochen undenkbar gewesen wäre: „Wir sind besorgt über die Eskalation des Krieges [im Jemen], und wir fordern Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate auf, einen politischen und konstruktiven Ansatz zu verfolgen, indem sie die Belagerung und den Krieg beenden und mit dem innerjemenitischen Dialog beginnen.“
„Die Fortsetzung dieser Situation ist nicht im Interesse der Region, und es war und wird nicht im Interesse von irgendjemandem und den an dieser Krise beteiligten Ländern sein“, fügte Amir-Abdollahian hinzu.
Während einige Analysten dies vielleicht als Teherans versöhnliche Geste interpretieren möchten, wissen diejenigen, die ein tiefes Verständnis der Sprache des Regimes und der regionalen Machtverhältnisse haben, genau, wie Teheran so in die Verzweiflung getrieben worden ist.
In den letzten zwei Monaten waren die Houthis in die Offensive gegangen und wollten die Kontrolle über die ölreiche Regierung in der letzten Hochburg der jemenitischen Regierung im Norden übernehmen. Aber der von Saudi-Arabien geführten Koalition gelang es, den Houthis einige bedeutende Militärschläge zu versetzen, und nachdem sie eine beträchtliche Anzahl von Opfern erlitten hatten, wurden sie aus der geostrategischen Region Marib vertrieben.
Wäre es der von Teheran unterstützten Miliz gelungen, Marib zu einzunehmen, würden die Funktionäre des Regimes in einem anderen Ton sprechen.
Am 17. Januar hatten die Houthis einen Drohnenangriff auf ein Tanklager in der Nähe des Flughafens von Abu Dhabi gestartet, bei dem drei ausländische Arbeiter getötet und viele weitere verletzt wurden. Die VAE gelten als globaler Transitpunkt für den Handel und sind das wichtigste Wirtschaftszentrum des Nahen Ostens.
Laut Reuters „haben die Houthis, die gegen eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition kämpfen, zu der auch die Vereinigten Arabischen Emirate gehören, erklärt, dass sie beabsichtigen, den Golfstaat dafür zu bestrafen, dass er Milizen unterstützt, die ihre Bemühungen vereiteln, ölfördernde Regionen im Jemen zu erobern.“
Durch den Schlag gegen Abu Dhabi scheinen die Houthis zu hoch gepokert zu haben. Die Angriffe brachten Verurteilungen aus der ganzen Welt mit sich, insbesondere von den Westmächten, die danach streben, den Konflikt im Jemen zu beenden. Um zu einem Waffenstillstand im Land beizutragen, trafen der Präsident der Vereinigten Staaten, Joe Biden, und seine Regierung die Entscheidung, die Einstufung der Houthis als Terror-Organisation aufzuheben. Jedoch, Berichten zufolge, angesichts der jüngsten Entwicklungen, überdenkt die US-Regierung diese Entscheidung.

Viele Mitglieder des Kongresses der Vereinigten Staaten forderten die Regierung auch auf, die Houthis als Terror-Organisation rückzubezeichnen, um deutlich zumachen, dass Sanaa und Teheran erfuhren, dass sie zu weit gegangen waren.

Am Dienstag, dem 25. Januar, berichtete Al-Sharq al-Awsat: „Den sogenannten „Riesenbrigaden“ gelang es, das Zentrum der Stadt Harb in der jemenitischen Provinz Marib zu erobern, was zum Zusammenbruch der Houthi-Milizen führte, die dem iranische Regime zugehörig sind. Houthi-Kämpfer flohen vom Schauplatz zu den Westflanken von al-Jawiyah und dem südlichen Teil von al-Abbiyah, und die [von Saudi-Arabien geführten] Koalitionstruppen breiteten sich in der Gegend aus.“
In Anbetracht der jüngsten Aggressionen der Houthis zeigen, für diese Angriffe, viele ausländische Experten und Nachrichtenagenturen mit dem Finger auf Teheran.
Vor den Anschlägen hatte Teheran Verhandlungen mit Abu Dhabi und Riad geführt, um ihre diplomatischen Beziehungen zu normalisieren und um seine Bedingungen für den Militäreinsatz im Jemen zuverdeutlichen. Aber die jüngsten Entwicklungen werden den Status quo drastisch verändern.
Die jüngsten Rückschläge vor Ort im Jemen, gepaart mit anderen politischen Verlusten in Beirut und Bagdad, zeigen ein klerikales Regime, das schwächer ist als je zuvor. Der Oberste Führer Khamenei kämpft mit andauernden Aufständen in verschiedenen Städten daheim und hat es mit einer fragmentierten herrschenden Elite zu tun, die sich zunehmend untereinander über die Bewältigung der miteinander verflochtenen sozioökonomischen Krisen zerstreitet, und der Oberste Führer Khamenei kann sich keinen weiteren regionalen Schlag leisten. Khamenei befürchtet sehr, und das zu Recht, dass die fallenden Dominosteine immer näher kommen und sich in Richtung Iran bewegen.
Die Änderung in Amir-Abdollahians Ton könnte den Weltmächten, die versuchen, an der Nuklear-Front zu verhandeln, eine Lehre sein. Da es mehr zu verlieren als zu gewinnen gibt, setzt das Verhandlungsteam des iranischen Regimes nur auf Glück und Spekulation und hofft auf eine schwache Haltung am anderen Ende des Tisches. Wenn durch eine feste und entschlossene Haltung ein Tonwechsel erreicht werden kann, warum sollten die Verhandlungspartner, am anderen Ende des Tischen, es nicht wagen den nächsten Dominostein zu Fall zubringen?