Das Regime in Teheran verbietet beliebte Messaging App

WRI – Die Justiz des iranischen Regimes hat bekannt gegeben, dass die Benutzung der populären Kommunikationsanwendung  Telegram ab jetzt in dem Land verboten ist. Laut einer gerichtlichen Anordnung sind die iranischen Internet Provider dazu verpflichtet, sicherzustellen, dass kein Zugang zu Telegram mehr besteht. Darin heißt es: „Alle Internet Provider im Iran müssen Schritte unternehmen, damit die Website und die App von Telegram ab 30. April blockiert wird“.

Es ist nicht lange her, dass der Oberste Führer des Regimes Ali Khamenei erklärte, dass die Organisationseinheiten des Regimes Telegram nicht länger benutzen würden.

Das iranische Regime versucht, die Bevölkerung dazu zu ermutigen, heimische Alternativen zu Telegram zu benutzen. Eine dieser Alternativen, die den Menschen präsentiert wurde, heißt „Soroush“. Jedoch ist diese Anwendung Gegenstand vieler Kontroversen wegen mehrerer seiner Features.

Soroush hat viele Features wie Telegram, aber es hat umstrittene Popup Fenster wie die mit mehreren Frauen im traditionellen Tschador, die mit einer Person, die ein gerahmtes Bild von Khamenei hochhält, und eine dritte mit einer Person, die ein Schild „Tod für Amerika“ hochhält.

Die Menschen im Iran zögern so sehr, eine inländische Alternative zu benutzen, wegen der Entschlossenheit des Regimes, sie zu kontrollieren und auszuspionieren.

Am Ende des letzten Jahres brachen im ganzen Land Proteste aus. Sie begannen als Proteste gegen die wirtschaftliche Situation und die Korruptheit der Regierung, aber sie verwandelten sich schnell in Demonstrationen gegen die Regierung und Rufe nach einem Regimewechsel.

Das Regime wusste, dass es an einem seidenen Faden hing, da es in solchem Maß mit wachsendem Widerstand und Ablehnung konfrontiert wurde. Deshalb traf es die Entscheidung, Telegram zeitweise zu verbieten. Die Anwendung wurde benutzt, um die Proteste zu organisieren und Einzelheiten über die laufenden und zu erwartenden Ereignisse auszutauschen. Die Regierung erklärte damals, dass es notwendig sei, eine solche Maßnahme zu ergreifen, um die Situation zu beruhigen.

Darüber hinaus erklärte Mohammad-Javad Azari Jahromi, der ICT Minister des Regimes, Telegram stehe in Komplizenschaft mit den Protesten, weil es „zu einem hasserfüllten Verhalten, der Benutzung von Molotowcocktails, zu bewaffneten Aufständen und sozialer Unruhe ermutigt“.

Die Bevölkerung im Iran ist ganz klar sehr unzufrieden mit der Art, wie das Land geführt oder eher schlecht gemanagt wird. Seit Jahrzehnten unterliegen sie dort der Zensur, der Repression, der Unterdrückung und Einschränkungen, aber sie wehren sich dagegen, dass sie geschlagen werden, und werden nicht klein beigeben.

Telegram wird vom iranischen Regime als große Bedrohung angesehen. Es wird von den Menschen als Möglichkeit benutzt,   um zu kommunizieren, Videos auszutauschen, Informationen auszutauschen usw. und das Regime kann es nicht kontrollieren. Inländische Anwendungen würden  andererseits das Regime dazu befähigen, unter den Menschen Werbetäfelchen zu verbreiten.

Die tapferen Menschen im Iran werden es nicht zulassen, dass das Regime noch mehr Kontrolle über sie ausübt. Fast jeder Aspekt des Lebens im Iran wird vom Regime diktiert, von der Art der Kleidung bis zum Glauben und mit wem sie sich wie versammeln. Die Leute sind es gewohnt, dass sie Gefängnis, Verhaftung, Folter und sogar Hinrichtung riskieren, wenn sie dem Regime  gegenüber mit Trotz reagieren.

Im vergangenen Monat sagten offizielle Vertreter im Iran auch, dass ein anderer Grund für das Verbot von Telegram auch die Gefahr sei, dass elektronisches Geld in den Gebrauch kommt.