Irans wirtschaftliche Instabilität: Eine Chronologie

Die iranische Wirtschaft ist seit über vier Jahrzehnten von großer Instabilität geprägt, wobei große Schwankungen die Währungs-, Kapital- und Investitionsmärkte beeinflussten. Die iranische Bevölkerung hat die Auswirkungen direkt zu spüren bekommen, da die Preise für lebensnotwendige Güter, insbesondere für Lebensmittel und Wohnraum, stark anstiegen. Dieser Bericht verfolgt eine Chronologie der wichtigsten wirtschaftlichen Entwicklungen und bietet eine klare Perspektive auf die anhaltende Krise im Iran.

Währungsschocks und Marktvolatilität (2011–2025)

Die starke Abwertung der Währung ist ein Hauptmerkmal der wirtschaftlichen Instabilität des Iran. Seit 2011 hat der Iran fünf große Währungsschocks erlebt, die eine langfristige Finanzplanung nahezu unmöglich machen.

  • Erster Schock (2011–2013): Unter dem ehemaligen Präsidenten des Regimes, Mahmud Ahmadinedschad, stieg der US-Dollar von 1.000 auf 3.000 Toman.
  • Zweiter Schock (2018): Der Rückzug der USA aus dem JCPOA ließ den Dollarwert auf 5.000– 6.000 Toman ansteigen.
  • Dritter und vierter Schock (2020–2023): Die Währungsvolatilität unter Hassan Rouhani und Ebrahim Raisi trieb den Dollar über 30.000 Toman.
  • Fünfter Schock (2024): Der Dollar stieg in weniger als zwei Monaten um 35 % und überschritt die 60.000 Toman-Marke.

Diese Schwankungen haben das Vertrauen der Öffentlichkeit zerstört, Investitionen verhindert und Ersparnisse aufgezehrt. ( AP News, 2024 )

 

Steigende Inflation und sinkende Kaufkraft (2011–2025)

Die Inflation im Iran gehört zu den höchsten der Welt. Obwohl offizielle Statistiken und Zahlen aufgrund der systematischen Manipulation und mangelnden Transparenz des Regimes nicht völlig vertrauenswürdig sind, geben sie dennoch einen groben Hinweis auf die anhaltenden wirtschaftlichen Probleme des Landes.

  • Vor 2011 lag die jährliche Inflation bei 25 %.
  • Zwischen 2019 und 2023 betrug die Inflation durchschnittlich 45 %, was Millionen Menschen in die Armut trieb.
  • Anfang 2024 lag die Inflation noch immer über 40 Prozent, und die Preise für Grundnahrungsmittel stiegen um über 100 Prozent. Ein Jahr nachdem der damalige Regimepräsident Ebrahim Raisi 2023 Direktiven zur Eindämmung der Inflation erlassen hatte, zeigten die Daten der Zentralbank, dass die Inflation nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die Inflation überschritt 52 Prozent – ​​den höchsten Wert seit 80 Jahren. Sie übertraf sowohl Rafsandschanis Rekord von 49,4 Prozent als auch das Niveau aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Trotz Mindestlohnerhöhungen steigen die Lebenshaltungskosten weiterhin schneller als die Gehälter, was zu einem Rückgang der Mittelschicht führt.

Investitionsrückgang und Einbruch des Wirtschaftswachstums (2011–2025)

Laut iranischen Staatsmedien war ein starker Rückgang der Investitionen einer der bestimmenden Trends der 2010er und 2020er Jahre.

  • In den 1990er Jahren wuchsen die Bruttoanlageinvestitionen im Iran jährlich um 7 Prozent.
  • Zwischen 2011 und 2025 sind die Investitionen um durchschnittlich 6 % pro Jahr zurückgegangen.
  • Ausländische Investitionen sind nahezu verschwunden; die Kapitalflucht wird auf 15 Milliarden Dollar jährlich geschätzt.

Die Unsicherheit unter den Unternehmen und die Misswirtschaft des Staates haben die Arbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Stagnation verschärft.

 

Strukturelle Fehler und wirtschaftliches Missmanagement

Die wirtschaftliche Instabilität des Iran ist auf tief verwurzelte finanzielle Misswirtschaft, Haushaltsdefizite und politische Instabilität zurückzuführen.

  1. Haushaltsungleichgewichte
    • Aufgrund von Misswirtschaft und steigenden Defiziten sind die Staatseinnahmen gesunken.
    • Das Drucken von Geld hat die Inflation angeheizt und die finanzielle Instabilität verschärft.
    • Aufgrund der unvorhersehbaren wirtschaftlichen Lage stagnieren die Auslandsinvestitionen.
  2. Korruption und Bankenkrise
    • Die weit verbreitete Korruptionhat zu Kapitalflucht und wirtschaftlichem Niedergang geführt.
    • Der Bankensektor steht am Rande des Zusammenbruchs, da zahlreiche Banken auf fiktive Vermögenswerte angewiesen sind.
    • Die Amtsenthebung des Finanzministers des Regimes im März 2025 wirft ein Schlaglicht auf die internen Spaltungen.
  3. Defizite im öffentlichen Sektor
    • Sowohl die Sozialversicherung als auch die Kommunen und die mit dem Militär verbundenen Stiftungen weisen allesamt massive Defizite auf.
    • Die öffentlichen Dienstleistungen verschlechtern sich, da die staatlichen Mittel versiegen.
    • Die Staatsverschuldung steigt weiter an und setzt Bürger mit niedrigem Einkommen unter Druck.

 

Rohstoffreichtum, wirtschaftlicher Zusammenbruch

Der Iran verfügt über 14 Prozent der weltweiten Öl- und Gasreserven und sollte eigentlich ein wirtschaftlich starkes Land sein. Jahrzehntelange Misswirtschaft und systematische Ausplünderung durch das herrschende Establishment haben das Land jedoch in Richtung Instabilität getrieben.

  • Das Atomprogramm hat Hunderte Milliarden Dollar gekostet und zu Wirtschaftssanktionen geführt, ohne dass sich daraus finanzielle Vorteile ergeben hätten.
  • Militärausgaben für Raketenprogramme, regionale Interventionenund Stellvertretergruppen schwächen die Wirtschaft.
  • Infrastruktur, Bildung und Gesundheitsversorgung wurden jahrzehntelang vernachlässigt.

Die Wirtschaftskrise im Iran ist in erster Linie das Ergebnis von Misswirtschaft, Korruption und finanzieller Verantwortungslosigkeit. Die klerikale Diktatur stellt das politische Überleben über die wirtschaftliche Stabilität und lässt Millionen mit Inflation, Währungsverfall und sinkendem Lebensstandard kämpfen.

Unter dem derzeitigen Regime, dessen Fundament auf Korruption, Unterdrückung und wirtschaftlicher Plünderung beruht, sind sinnvolle Reformen weder vorstellbar noch möglich. Damit das iranische Volk nicht nur überleben, sondern auch seine Würde zurückgewinnen und gedeihen kann, muss dieses Regime – zusammen mit seinem Netz aus korrupten Behörden und fest verwurzelten Machtstrukturen – vollständig zerschlagen werden. Nur dann können Irans enormer Reichtum und sein Potenzial seinen Bürgern dienen und nicht denen, die sie jahrzehntelang ausgebeutet und betrogen haben. Ein stabiler und blühender Iran würde nicht nur den Wohlstand seines Volkes wiederherstellen, sondern auch zu Frieden und Sicherheit im Nahen Osten beitragen und die Weltwirtschaft stärken und die Region aus dem Kreislauf von Konflikten und Instabilität befreien, der seit langem durch die Politik des Regimes angeheizt wird.