brahim Raessi, Hauptverantwortlicher des Massakers von 1988, zum neuen Justizchef ernannt

NWRI- Der Sprecher der Justiz des iranischen Regimes bestätigte, dass Ebrahim Raeesi (Ibrahim Raisi) ab dem 8. März der neue Leiter der Justiz im Iran sein wird und damit das Amt von Sadeq Amoli Larijani übernimmt. Iran’s next Judiciary Chief

Raeesi (a.k.a. Seyyed Ebrahim Rais al-Sadati) war einst stellvertretender Staatsanwalt von Teheran und ein zentralen Mitglied im berüchtigten Teheraner „Todeskomitee“, welches die Hinrichtung von politischen Gefangenen während des Massakers von 1988 beschloß.

More than 30,000 political prisoners, the vast majority affiliated to the main democratic opposition group People’s Mojahedin Organization of Iran , were executed in the space of a few weeks in the summer of 1988 following a fatwa by the regime’s Supreme Leader Ruhollah Khomeini. That fatwa described all members and supporters of the PMOI, also known as the Mujahedin-e Khalq (MEK), as Mohareb (at war with God) and 

Mehr als 30.000 politische Gefangene, von denen die größte Mehrheit Mitglieder und Sympathisanten der Volksmojahedin Iran (PMOI/MEK) der größten Oppositionsgruppe im Iran, waren, wurden innerhalb von wenigen Wochen im Sommer 1988 hingerichtet. Auslöser war eine Fatwa des obersten Führers des Regimes, Ruhollah Chomeni. In der Fatwa (religiöses Dekret) beschrieb er alle Mitglieder und Unterstützer der PMOI, auch bekannt als Mujahedin-e Khalq (MEK), als Mohareb (im Krieg mit Gott befindend) und ordnete ihre Hinrichtung an.

Amnesty International veröffentlichte im Dezember 2018 einen 200 Seiten starken Bericht mit dem Titel:“ Iran: Blutige Geheimnisse: Warum das Massaker von 1988 an politischen Gefangenen ein fortgesetzten Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist“, in dem die Rolle von Raisi als Schlüsselperson in den Massenhinrichtungen von 1988 beschrieben wird.Raisi’s key role in ordering the mass executions in 1988.

Raeesi ist zur Zeit noch der Leiter der Qods Razavi Stiftung, eine der reichsten religiösen Stiftungen des Regimes. Er ist auch der Präsident des Regierungsrates des fünften Expertenrates und Mitglied im Rat der Experten für staatliches Urteilsvermögen.

Raeesi wurde 1960 in Mashhad geboren. Er begann mit 15 Jahren, religiöse Seminare in Ghom zu besuchen. Nach der Revolution von 1979, welche den Shah stürzte, wurde Raeesi im Alter von 20 Jahren der Staatsanwalt von Karaj. Später wurde er der Staatsanwalt der Provinz Hamedan. 1985, im Alter von 24 Jahren, zog er nach Teheran und wurde dort der stellvertretende Staatsanwalt. 1988 war Raessi erst 27 Jahre alt, als er als eines der Mitglieder im Teheraner Todeskomitee bestimmt wurde, welches Tausende politische Gefangenen in den Tod schickte.

In einer Audiodatei, die inmitten des Massakers von 1988 aufgezeichnet wurde, kann man hören, wie Ajatollah Montazeri, der damals als erster Stellvertreter von Chomeni galt, mit den Mitgliedern der Teheraner Todeskommission streitet, wie sie die Massenhinrichtungen an den politischen Gefangenen durchführen. „Diese größte Greueltat der Islamischen Republik wird von der Geschichte verurteilt werden. Es liegt an uns, ob unsere Namen in der Geschichte als Verbrecher eingehen.“, sagte Montazeri zu Raisi und den drei weiteren Mitgliedern des Todeskomitees, unter anderem Pourmohammadi, der unter Rouhani als Justizminister fungierte.

2009 drohte Raeesi allen Demonstranten der Anti – Regime Proteste mit Verbindungen zu der MEK erneut mit der Hinrichtung unter der Anklage des Mohareb. Er sagte damals, dass jede Hilfe für die MEK automatisch die Todesstrafe nach sich zieht, weil die Gruppe immer noch als organisierte Bewegung agiert. „Was die MEK betrifft, so gilt jede Person, die ihr in irgendeiner Weise, egal unter welchen Umständen, hilft, als Mohareb, weil es sich hierbei um eine organisierte Bewegung handelt.“ (Staatliches TV, 30. Dezember 2009).

Die Kampagne von Raessi bei der Wahl im Mai 2017 war begleitet von Nachrichten auf dem sozialen Netzwerk Telegram, in denen er das Massaker von 1988 verteidigte.

Der an der Seite von Raisi stehende Freitagsprediger von Varamin (Provinz Teheran), Yasser Mousavi, sagte auf einer Wahlkampfveranstaltung von Raisi am 12. Mai 2017: „Diese großartige Person, die hier neben mir steht, ist stolz auf die Hinrichtung der Mitglieder der PMOI“.

2017 gab Hassan Rouhani, der Präsident des Regimes, zu, dass zu der Historie von Raessi „im Grunde nur Hinrichtungen und Inhaftierungen in den letzten 38 Jahren zählen.“

Background on the 1988 massacre:

Hintergründe des Massakers von 1988:

  • Mehr als 30.000 politische Gefangene wurden im Sommer 1988 im Iran hingerichtet.
  • Das Massaker basierte auf einer Fatwa, die Chomeni heraus gegeben hatte.
  • Die große Mehrheit der Opfer waren Aktivisten der PMOI/MEK.
  • Die Todeskomitees beschlossen alle Todesurteile.
  • Alireza Avaie, ein Mitglied des Todeskomitees in Khuzestan, ist amtierender Justizminister im Kabinett Rouhani.
  • Die Verantwortlichen des Massakers von 1988 wurden bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen.
  • Am 9. August 2016 wurde zum ersten Mal ein Audioband vom früheren designierten Nachfolger von Chomeni veröffentlicht. Dort wurde die Existenz des Massakers bestätigt und dass dieses auf den höchsten Ebenen des Regimes angewiesen wurde.

Weitere Infos hier: https://iran1988.org/1988-massacre/