Dissidentengruppe zeigt Korruption, militärische Monopolisierung und administratives Versagen im iranischen Regime auf

NWRI- Die Sicherheit und Stabilität des iranischen Regimes, das sich als gewaltige Macht der Region präsentieren möchte, wurde erneut durch das Hacken von 600 Servern seines parlamentarischen Systems untergraben. Dieser Vorfall ist im In- und Ausland Gegenstand von Diskussionen geworden.

Die Dissidentengruppe Ghiam Sarnegouni (persisch für „Aufstand zum Sturz“) hat Dokumente öffentlich zugänglich gemacht, aus denen hervorgeht, dass Parlamentsmitglieder faktisch vom Entscheidungsprozess des Landes ausgeschlossen wurden. Stattdessen ist Mohammad Bagher Ghalibaf, der Parlamentspräsident, dessen Korruptionsskandale weithin bekannt sind, nun zum Vermittler von Ali Khamenei und den Islamischen Revolutionsgarden im gesetzgebenden Arm des Regimes geworden.

Einer der aufschlussreichsten Teile dieser Dokumente ist die Offenlegung des Sonderbudgets, das den Quds-Brigaden in den Islamischen Revolutionsgarden zugewiesen wurde. General Mohammad Baqeri, Stabschef der Streitkräfte, schreibt, dass im Budget des Vorjahres 7,7 Billionen Toman für die Quds-Brigaden bereitgestellt wurden. Er forderte Ghalibaf auf, diesen Betrag separat dem Budget der Revolutionsgarden hinzuzufügen. Durch diese Kommunikation zwischen Baqeri und Ghalibaf stieg das Budget der Streitkräfte auf über 138 Billionen Toman. Zusammen mit dem Sonderbudget für die Quds-Brigaden erreichte es einen astronomischen Betrag von 145 Billionen Toman.

Dies ist das erste Mal, dass der Haushalt der Quds-Brigaden veröffentlicht wird. Diese Institution, die seit Jahren in groß angelegte Korruptions- und Geldwäscheprogramme verwickelt ist, hat Milliarden Tomans aus dem öffentlichen Haushalt abgezogen, um Khameneis machtorientierte Politik zur Destabilisierung der Region fortzusetzen.
In einem vertraulichen Schreiben vom 21. Februar 2023 beantragte der Stabschef der Streitkräfte eine gesonderte Budgetzuweisung für die Organisation zu Schutz geheimer Informationen der IRGC. In dem Brief wurde betont, dass die Sicherheitsabteilung der IRGC die Aufgabe hat, Geheimdienstlücken innerhalb der Organisation zu schließen und dass sie spezielle Mittel und Schutz benötigt.

Eines der offengelegten Dokumente enthüllt einen Brief von Gholamreza Jalali, dem Leiter der Organisation für passive Verteidigung, an Ghalibaf. In dem Brief wird gewarnt, dass wiederholte Warnungen an die Atomenergieorganisation bezüglich der Befestigung von Atomstandorten und -anlagen nicht beachtet wurden und diese daher anfällig sind. So wird beispielsweise betont, dass „einige Nuklearanlagen an ungeeigneten Standorten errichtet wurden.

Der Isfahan-Reaktor, der Bau des Antriebsreaktors und der Bau des Tetra-Zentrums auf dem hochgefährlichen und sensiblen Teheraner Gelände haben keine Aufmerksamkeit erhalten.“ Darüber hinaus wird hervorgehoben, dass „abgebrannte Brennelemente aus früheren Jahren im Teheraner Forschungsreaktor im dicht besiedelten städtischen Gefüge der Hauptstadt verbleiben.“ Jalali warnt in dem Brief, dass es Schwachstellen in Nuklearanlagen gebe, die zu Zwischenfällen jeglicher Art führen könnten, doch diese Probleme seien von der Atomenergieorganisation des Regimes nicht angegangen worden.

Andere Dokumente, die während des Hackens der Server des Parlaments offengelegt wurden, deuten darauf hin, dass der Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrats in einem Brief an Khamenei und Raisi vom 27. November 2023 Sabotage und Störungen in der Gaspipeline vorhergesagt hatte. Es gäbe eine Kluft zwischen Produktion und Verbrauch, hieß es und er nannte Faktoren wie Cyber-Bedrohungen, Arbeitsstreiks und Sabotage im Energienetz als Gründe, die die Energiesicherheit gefährden könnten.