Iran- Proteste: 21. bis 29. September

NWRI- Berichte aus dem Iran, die von den Volksmojahedin Iran (PMOI/MEK) übermittelt wurden, zeigen, dass es Proteste in allen Lebensbereichen im Iran gibt. Diese Proteste beinhalten die falsche Wirtschaftspolitik des Regimes und seine systematische Korruption, welche die Wirtschaft des Landes zerstört und das iranische Volk zusätzlich unter Druck setzt.

Die wirtschaftlichen Nöte waren auch Auslöser der großen Iran – Proteste im November 2019, welche an den Fundamenten des Regimes rüttelten. Daher versetzen die fortgesetzten Proteste und der steigende Hass auf das Regime seine Vertreter in Angst.

In staatlichen Medien, welche den steigenden Hass des Volkes auf das Regime mit „Misstrauen“ übersetzen, warnten die Vertreter vor einem weiteren Aufstand. In dieser Hinsicht schrieb am Montag die Tageszeitung Aftab-e Yazd in einem Artikel mit der Überschrift „Vertrauenskrise in der Gesellschaft“ folgendes:“ Die Gesellschaft leidet in diesen Tagen an einer Vertrauenskrise. Das bedeutet, dass die Menschen komplett ihr Vertrauen in die Vertreter (des Regimes) verloren haben. Egal, was die Regierung tut, sie wird dieses verlorene Vertrauen nicht zurück gewinnen. Die Menschen glauben nicht mehr, was die Vertreter sagen oder versprechen. Dieses Misstrauen ist da, weil es schwerste wirtschaftliche Schäden in der Gesellschaft gibt, welche politische, kulturelle und psychologische Krisen verursacht.“

Ein Überblick der Berichte von Protesten, welche die MEK in der letzten Woche sammelte, belegen die Angst der Mullahs vor einer rebellischen iranischen Gesellschaft.

Am 29. September gingen die Arbeiter der Zuckerfabrik in Mahabad (Provinz Kurdistan, Westiran) in den Streik. Diese Arbeiter protestieren gegen fehlende Lohnzahlungen und Entlassungen mehrerer Kollegen.
Die Berichte im Iran zeigen auch, dass die Proteste der Arbeiter des Ahvaz Ramin Elektrizitätswerkes in der Provinz Khuzestan (Südwestiran) weiter gehen. Sie fordern von den Verantwortlichen Jobsicherheit und die Sicherstellung ihres Lebensunterhaltes. 49% der Aktien dieses Werkes gingen an den privaten Sektor. Am Dienstag gab es erneute Protest.
Proteste der Arbeiter des Elektrizitätswerkes Ahvaz Ramin

Am 28. September forderte eine Gruppe von Krankenschwestern und medizinischen Mitarbeitern im Rouhani Krankenhaus in Babol (Provinz Mazandaran, Nordiran) bei einem Protest die ausstehende Zahlung ihrer Gehälter und Boni.


Sie sagten:“ Wir haben die harten und untragbaren Arbeitsbedingungen akzeptiert, um den COVID-19 Patienten zu helfen, sie (die Vertreter) sollten jetzt ebenso fleißig sein, wenn es um die Sicherung unserer Rechte geht.“

Ebenfalls am 18. September traf sich eine Gruppe von Familienmitgliedern von Arbeitern im Ruhestand aus der Firma Foulad vor dem Innenministerium des Regimes. Auch sie forderten ausstehende Zahlungen ein.

Am 27. September trafen sich Mitglieder der Vereinigung der Umweltaktivisten mit den Einwohnern des Ortes Nivan Nar in der Stadt Golpayegan (Provinz Isfahan, Zentraliran), um gemeinsam eine Protestveranstaltung vor mehreren Baugeräten zu beginnen. Sie fordern den Stop des Baus eines Industriebetriebes, der 5km vor ihrem Dorf entfernt entstehen soll.

Die industrielle Farm, die in dem Gebiet gebaut werden soll, soll bis zu 10.000 Kühe aufnehmen und dies wird zu einem großen wirtschaftlichen Desaster und großen Umweltproblemen führen. Die Bürger von Nivan Nar (dort leben 350 Familien und rund1500 Menschen) sowie angrenzende Dörfer leben von der Landwirtschaft und ihr Lebensunterhalt ist eng damit verbunden. Durch den Bau der industriellen Farm wird die Wirtschaft zerstört und die Bewohner werden massenhaft die Dörfer verlassen müssen.

Am 21. September gingen die Arbeiter der Industriemine Karkavan Jalili in der Stadt Savadkuh (Nordiran) in den Streik. Sie fordern eine adäquate Bezahlung, die auf ihren Arbeitsbedingungen basiert.

Protest der Arbeiter der Industriemine Karkavan Jalili, Savadkuh, Nordiran, 21. September 2020

Am 22. September versammelten sich die Arbeiter des Unternehmens Kimia Espadan Yazd in Yazd (Zentraliran) vor dem Büro des Managers, um gegen die Weigerung zur Zahlung überfälliger Löhne zu protestieren.

Am Dienstag ging erneut eine Gruppe von Landwirten aus dem Ort Saleh Davood, nahe Shush (Südwestiran), auf die Straßen, um vor dem Büro des Gouverneurs in dem Bezirk zu protestieren. Diese Landwirte protestieren gegen einen Zuckerbeet – Vertrag zwischen den Unternehmen in Bisotoon und in Islamabad Kermanshah.

Protest von Landwirten im Dorf Saleh Davood

Am 23. September versammelten sich Krankenschwestern und medizinische Mitarbeiter des Ibn Sina Transplantationskrankenhauses in Shiraz (Zentrairan) vor der medizinischen Universität in Fars, um gegen fehlende Gehaltszahlungen zu protestieren.

Protest von Krankenschwestern und medizinischen Mitarbeitern aus dem Ibn Sina Transplantationskrankenhaus in Shiraz

Am Mittwoch gingen die Lastwagenfahrer aus Fardis nahe Karaj (westlich der Hauptstadt Teheran) in den Streik, um gegen niedrige Löhne und hohe Instandhaltungskosten ihrer Fahrzeuge zu protestieren. Der Streik begann nach einem Aufruf der Nationalen Fahrergewerkschaft zu einem landesweiten Streik.