Iranische Medien verkünden neues Kopfgeld auf Schriftsteller Salman Rushdie

Iranische Medien verkünden neues Kopfgeld auf Schriftsteller Salman Rushdie

Erstellt: 24. Februar 2016

NWRI – Die iranischen staatlichen Medien veröffentlichten, dass 40 Medienanstalten ein Kopfgeld in Höhe von 600.000 Dollar für die Ermordung des britischen Schriftstellers Salman Rushdie gesammelt haben.

Die Bekanntmachung kam zeitgleich mit dem Jahrestag der Fatwa von Ruhollah Chomeni,dem Gründer der islamischen Republik, der bereits 1989 zur Ermordung des Schriftstellers aufrief. Mansour Amini, der Vorsitzende der Saraj Cyberspace Organisation und Leiter der dritten Ausstellung der islamischen Revolution in den digitalen Medien, gab am 17. Februar die Namen der Medienanstalten bekannt, die in den Fond eingezahlt haben. Einer der größten Spender war die staatliche Fars Nachrichtenagentur, die sehr nahe an den islamischen Revolutionsgarden steht. Amini sagte, dass Fars eine Billion Rial gespendet habe, was umgerechnet knapp 30.000 Dollar entspricht.  Cyberban stiftete ebenfalls eine Bilion Rial, Teheran Press News 300 Millionen Rial (ca. 10.000 Dollar) und die Saraj Cyberspace Organisation und das Hauptquartier zum Schutz der Tugend spendeten jeweils 500 Millionen Rials für die Ermordung des Schriftstellers.

Shahin Gobadi vom Nationalen Widerstandsrat Iran (NWRI) sagte dazu:“ Dies zeigt wieder einmal deutlich, dass Terrorismus zum integralen Bestandteil dieses Regimes zählt und dass es diese Methode als Säule seines Überlebens sieht. Der schiere Fakt, dass die sogenannten Medien ein Budget für einen Terroranschlag fest legen, zeigt, dass alle Regimeinstitutionen nach dem gleichen ominösen Schema arbeiten. Es ist einfach lächerlich, zu denken, dass auch nur ein gewisser Teil dieses Regimes eine Art moderates Handeln in die herrschende Theokratie bringen könnte.“ Chomeni hatte am 15. Februar 1989 eine Fatwa zur Ermordung von Rushdie wegen Gotteslästerung heraus gegeben. Damit wollte er vor allem von seiner Niederlage im Iran/Irak Krieg ablenken und von den internen Spannungen im Regime und den Forderungen des Volkes nach dem mörderischen Krieg. Der aktuelle oberste Führer des Regimes, Ali Chamenei, sowie weitere Vertreter des Regimes haben die Fatwa von Chomeni auf mehreren Veranstaltungen der letzten 27 Jahre verteidigt. Chamenei bestätigte zuletzt am 20. Oktober 2015 die weitere Gültigkeit der Fatwa.