UN-Menschenrechtskommissarin verurteilt Hinrichtung im Iran

Michelle Bachelet äußerte sich tief bestürzt über die Hinrichtung der jungen Iranerin Zeinab Sekaanvand, die als Minderjährige zum Tode verurteilt worden war. Das Teheraner Regime missachtet und verletzt mit seiner Hinrichtungspraxis die international gültigen Rechte von Kindern.

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Die kürzlich ernannte UN-Menschenrechtskommissarin, die ehemalige chilenische Staatspräsidentin Michelle Bachelet (Bild), hat die Hinrichtung der 24-jährigen Iranerin Zeinab Sekaanvand scharf verurteilt. Die junge Frau, die als Minderjährige zum Tode verurteilt worden war, wurde am 2. Oktober im Gefängnis der nordwestiranischen Stadt Urumieh hingerichtet.

Die islamistischen Gesetze des Teheraner Regimes erlauben, dass selbst neunjährige Mädchen und 15-jährige Jungen zum Tode verurteilt werden. Damit setzt sich das Regime über die international gültige Menschenrechtsgesetzgebung hinweg. Diese verbietet ausnahmslos und strikt die Anwendung der Todesstrafe gegen Personen, die bei Begehung der ihnen vorgeworfenen Tat noch keine 18 Jahre alt waren.

Zeinab Sekaanvand heiratete im Alter von 15 Jahren einen Mann, der sie körperlich und seelisch misshandelte. Mit 17 wurde sie der Tötung ihres Ehemannes beschuldigt und festgenommen. Ihr wurde der Zugang zu einem Anwalt verwehrt und sie wurde in der Haft von männlichen Gardisten gefoltert und am ganzen Körper geschlagen. Obwohl sie ihre Unschuld beteuerte, wurde sie zum Tode verurteilt.

Die UN-Menschenrechtskommissarin äußerte sich tief bestürzt über die Hinrichtung und rief das Teheraner Regime auf, seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und die Anwendung der Todesstrafe gegen Minderjährige zu stoppen. Die Todesstrafe müsse gänzlich abgeschafft werden.

Michelle Bachelet wies darauf hin, dass im Iran Dutzende weitere als Minderjährige zum Tode verurteilte Gefangene in Hinrichtungsgefahr sind. Mindestens fünf minderjährige Straftäter seien 2018 bereits hingerichtet worden.

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Zu den im Jahre 2018 hingerichteten jungen Gefangenen, die zur Zeit der ihnen zur Last gelegten Tat zwischen 14 und 17 Jahre alt waren, gehören Mahboubeh Mofidi, Ali Kazemi, Abolfazi Sharahi und Zeinab Sekaanvand (im Bild von l.n.r.).