„HRW“: Iran in der Diskriminierung der Frauen nicht bestärken
Erstellt: 19. Oktober 2016
„Die Internationale Volleyball-Föderation (FIVB) sollte dem Iran nicht länger das Recht zuerkennen, internationale Wettkämpfe der FIVB zu beherbergen,
solange das Land den Frauen das ungehinderte Zuschauen bei Volleyballspielen vorenthält“ – das erklärte „Human Rights Watch“ in einem Brief an Ary Graça, den Leiter des Sportverbandes.
In wenigen Wochen will die FIVB die Gastgeberländer für die Veranstaltungen des Jahres 2017 bekanntgeben.„Die FIVB sollte dem Iran das Recht, den nächsten Wettkampf der Weltliga zu beherbergen, nicht zuerkennen, wenn er nicht unter Beweis stellt, daß er aufhört, Frauen das Recht auf den Erwerb von Tickets und den Besuch aller Spiele zu verweigern,“ fügte „HRW“ in dem Brief hinzu.Dem Brief an Graça hängte „Human Rights Watch“ einen „Auszug aus der persischen Website von FIVB an, in dem es hieß, Frauen hätten für die Spiele, die im Juli 2016 in Teheran stattfanden, keine Karten kaufen dürfen – ‚aufgrund der begrenzten Zahl von für Zuschauerinnen bestimmten Plätzen’“.„In einem Auszug“, heißt es in dem Brief, „der just in der Zeit gemacht wurde, als der Kartenverkauf für das Spiel des Iran gegen Serbien begann, heißt es: ‚Die Frauenquote ist erschöpft’; damit wurde die Sorge hervorgerufen, daß eventuell von vornherein keine Karten an Frauen verkauft wurden.
Einmal wieder war“, so heißt es in dem Brief, „die Folge, daß für die Spiele der FIVB in dem 12 000 Plätze umfassenden Azadi-Stadium nur Männer Karten kaufen konnten.“Auf der in persischer Sprache gehaltenen Website Tabnak wurde berichtet, diese Tickets seien nicht zum Verkauf an das allgemeine Publikum, sondern für Ehefrauen von Funktionären des iranischen Regimes oder Funktionärinnen sowie iranische Athletinnen, manche auch für die Ehefrauen ausländischer Diplomaten bestimmt gewesen.Minky Worden, Direktor der weltweiten Initiativen von „Human Rights Watch“, schreibt: „Wenn man den Iran erneut zum Ort eines Wettkampfs der Weltliga macht, bestärkt man ihn in der Diskriminierung der Frauen.“„Entgegen ihrem Versprechen, die Diskriminierung in den Stadien aufzugeben, scheint die Iranische Volleyball-Föderation ein Verfahren ausgeheckt zu haben, das die meisten Frauen am Besuch der Spiele hindert,“ erklärte Worden. „Die FIVB sollte klar machen, daß der Iran keine internationalen Volleyballwettkämpfe beherbergen kann, bis die iranische Föderation ihr Versprechen erfüllt.“