Sky News: Mögliche Iran-Verbindungen zur Bruderschaft

NWRI- Jordanien kämpft mit zunehmenden politischen und sicherheitspolitischen Spannungen nach der Entdeckung einer mutmaßlich mit der verbotenen Muslimbruderschaft verbundenen Sabotagezelle. Einem ausführlichen Bericht von Sky News Arabia zufolge veranlasste diese Enthüllung die jordanischen Behörden, ein bereits 2020 verhängtes Verbot der Organisation zu erneuern. Obwohl die jordanische Regierung den Iran nicht offiziell beim Namen nannte, wiesen mehrere Analysten und Sicherheitsquellen auf eine mutmaßliche iranische Beteiligung hin.

Jordaniens Innenminister Mazen Al-Faraya erklärte, die aufgedeckte Zelle sei an der Herstellung von Sprengstoff, Drohnen und Raketen beteiligt gewesen, was eine gefährliche Veränderung der inländischen Aktivitäten der Bruderschaft markiere. Als Reaktion darauf beschlagnahmte die Regierung das Vermögen der Organisation und untersucht die Islamische Aktionsfront, den politischen Flügel der Bruderschaft, auf weitere Verbindungen.

Dr. Nabil Al-Otoum, ein Experte für regionale Angelegenheiten, behauptete, die Bruderschaft agiere nun als Stellvertreter des Iran und kopiere die Taktiken der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) des iranischen Regimes. Er behauptete außerdem, dass im Libanon Sprengstoff- und Raketentechnik-Trainings durch iranische und mit der Hamas verbundene Aktivisten durchgeführt worden seien. Diese Entwicklungen, warnte er, seien Ausdruck der umfassenden regionalen Strategie des Iran, das Machtgleichgewicht durch lokale Agenten zu verschieben.

 

Der Politologe Adel Mahmoud bezeichnete den Zeitpunkt des Vorgehens als „kalkuliert“ und deutete an, Jordanien befinde sich nun im Epizentrum eines größeren geopolitischen Konflikts. Er wies darauf hin, dass einige Mitglieder der Islamischen Aktionsfront möglicherweise an den Sabotageplänen beteiligt waren und so möglicherweise den Weg zur Auflösung der Partei geebnet hätten.

Obwohl die iranische Beteiligung von Jordanien nicht offiziell bestätigt wurde, betonten Teilnehmer der im Fernsehen übertragenen Podiumsdiskussionen von Sky News Arabia die „klaren Fingerabdrücke“ des iranischen Regimes in dem Fall, insbesondere im Hinblick auf Waffentraining und Technologietransfer. Sie warnten vor weitreichenden Folgen für Jordaniens Beziehungen zum Libanon, Syrien und den palästinensischen Lagern.

 

Al-Otoum betonte, dass „der Iran das regionale Chaos ausnutzt, um seinen Einfluss durch lokale Stellvertreter wie die Muslimbruderschaft auszuweiten“, und forderte angesichts der potenziellen Bedrohungen entlang der jordanisch-syrischen Grenze eine verstärkte Sicherheitskoordination mit Syrien.

Beobachter glauben, dass das Verbot der Bruderschaft nicht nur eine innenpolitische Maßnahme, sondern auch eine Abwehrmaßnahme gegen transnationale Bedrohungen ist. Es verdeutlicht die wachsende Sorge Jordaniens, zwischen die Fronten der vom Iran angeführten Achse und der gegnerischen arabischen und internationalen Koalitionen zu geraten.